Schwaben-Bukowina (Rumänien / Ukraine)
Die Region Bukowina
Die historische Region der Bukowina („Buchenland“) erstreckt sich auf das ukrainische Gebiet (Oblast) Tscherniwzi und den rumänischen Kreis Suceava (Judet).
Vor allem der rumänische Teil ist besonders bekannt für seine spätmittelalterlichen Moldauklöster, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden, und die herrschaftliche Burg der Moldaufürsten, die heute als Museum dient. Die Hauptstadt Tscherniwzi (ehemals Czernowitz) ist eine lebendige Kulturmetropole mit einer prächtigen Universität (ehemals Residenz des Metropoliten der Bukowina und Dalmatiens) und weiteren architektonischen Besonderheiten.
Das Landschaftsbild der Bukowina ist von Wäldern, Flüssen und den Karpaten geprägt. Etwa 60 Prozent der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. Das damalige Herzogtum Bukowina erstreckte sich im Jahr 1900 auf rund 10.000 km² und hatte ca. 730.000 Einwohner, wobei der ukrainische, rumänische und jüdische Bevölkerungsanteil besonders hoch war. Der Anteil der Bukowina- oder auch Buchenland-Deutschen betrug etwa 21 Prozent.
Zwei Weltkriege, in deren Verlauf die Bukowina zwischen der Sowjetunion und Rumänien aufgeteilt wurde, sowie Umsiedlungs- und Deportationsmaßnahmen und die Ausprägungen der totalitären Regimes zerstörten weitgehend die einstige "Schweiz des Ostens". Die Erinnerungen werden bis in die Gegenwart von den kleinen deutschen, jüdischen, polnischen und armenischen Gemeinden der Region wachgehalten. Aufgrund dieser Erinnerungen entstand ein breites kulturelles Angebot und schafft neue, auf europäischem Boden basierende Angebote über die jeweilige Landesgrenze hinaus.