Bezirk beschließt zahlreiche Förderungen für Schwabens Kinder- und Jugendkultur

19. Oktober 2016: Der Kultur- und Europaausschuss des Bezirkstags von Schwaben unter Vorsitz von Präsident Jürgen Reichert entschied über die Förderung kultureller Projekte für 2017. Dabei spielt die Kinder- und Jugendförderung im Musik- und Theaterbereich laut Reichert stets eine Hauptrolle bei der Gewährung von Zuschüssen, was zahlreiche kulturelle Kinder- und Jugendprojekte in Schwaben sichert.

Zur Sicherstellung ihrer nachhaltigen Kinder- und Jugendarbeit im Theater-, Orchester- und Chorbereich fördert der Bezirk Schwaben 2017 wieder viele Projekte. Schwabenweit unterstützen diese Einrichtungen mit hohem Bildungsanspruch die Aus- und Weiterbildung von Kindern und Jugendlichen im Musik- und Theaterbereich. Soziale Kompetenzen werden hier auch über die klassisch-musikalische Ausbildung am Instrument und in den Chören vermittelt. Unterstützend geschieht dies weiter über die vielen privaten, mobilen Kindertheaterbühnen, die mit innovativen Präventionstheaterstücken zu den Themen Völkerverständigung, Klimaschutz, Nachhaltigkeit oder Inklusion in die Kindergärten und Schulen kommen: „Diese intensive Arbeit vor Ort ist außerordentlich wichtig und muss von Klein an gefördert werden“, begründete Jürgen Reichert das große Engagement des Bezirks bei der Kinder- und Jugendförderung im Kulturbereich.

Auswahl der geförderten Kulturprojekte 2017 in Schwaben für Kinder und Jugendliche

Generationen schwäbischer Kinder sahen seit 1991 die kindgerechten Inszenierungen des „Moussong Theater mit Figuren“ mit Marionetten, Stabfiguren, Schattenspiel, Handpuppen, Masken und Tischfiguren. 2017 ist es mit 110 Vorstellungen schwabenweit an Schulen und Kindergärten präsent. 2017 kommt „Der gestiefelte Kater“ auf die Bühne.

Über Zuschüsse freut sich die mobile Kinder- und Jugendbühne Theater Fritz und Freunde. Inszeniert werden beliebte Kinderbuchklassiker als Theaterstücke. Auch „interaktives Theater“ wird angeboten. Rund 70 Vorstellungen in Schwaben sind geplant. Für 2017 wurde „Clowns in Space“ entwickelt.

Das Besondere des FaksTheaters sind die Musiktheaterprojekte, die viel traditionelles und neues Liedgut vermitteln helfen. Vertiefend arbeitet es mit Sprache und Lyrik des Dichters Bertolt Brecht und führt theaterpädagogische Projekte zu Brecht-Gedichten an Übergangsklassen schwäbischer Mittelschulen durch. 2017 sind 80 Vorstellungen in Schwaben geplant.

Beim Brechtfestival in Augsburg im März 2017 gestalten zur Langen Brechtnacht etablierte internationale Künstler sowie regionale Newcomer ein Programm in einer einmaligen Bandbreite mit Theaterprojekten, Hörspielen, Lesungen, Punk-Kabarett, Pop-Konzerten, Jazz, Elektro-Swing und Urban Breakdance. Es wird damit gezielt die Jugend angesprochen. Auch die hiesige junge Musiker- und Theaterszene bekommt in der Vaterstadt des Dichters ein „brechtiges“ Podium! Der anlässlich des Brechtfestivals veranstaltete Schülertheaterworkshop „Augsburger Szenen“ wendet sich an 16 bis 18-jährige Gymnasiasten aus ganz Schwaben, die selbst einmal zum Dramatiker, Regisseur und Schauspieler werden möchten.

2017 steht das Deutsche Mozartfest unter dem Motto „Spurensuche - Tracking Mozart“. Im Mai werden dabei in Augsburg sowohl Klassik- und Jazzkonzerte, Meisterkurse, Künstlergespräche oder Workshops für Kinder stattfinden. Mit dem Kinderprojekt „Mozartfest junior“, einem mehrtätigen Musikvermittlungsprogramm, fördert der Bezirk Schwaben die musikalische Nachwuchs- und Talentförderung mit.

Der Allgäu-Schwäbische Musikbund (ASM) mit rund 40.000 Aktiven und 48.000 Fördermitgliedern erhält für seine Jugendarbeit vom Kultur- und Europausschuss des Bezirks Schwaben ab 2017 eine Erhöhung der jährlichen institutionellen Förderung um zehn Prozent auf insgesamt 29.500 Euro.

Stadt Kempten

Gastspiel des Deutschen Gehörlosen-Theaters e.V in Kempten

Der Hörgeschädigten-Bezirksverband Schwaben e.V. veranstaltet in Kooperation mit dem Deutschen Gehörlosen-Theater e.V. am 28.01.2017 im Stadttheater Kempten eines seiner deutschlandweit 16 Gastspiele. „Der Diener zweier Herren“ wird von gehörlosen Schauspielern mit hörenden Regisseuren zur Aufführung gebracht. Gehörlose und hörgeschädigte Besucher erhalten die Möglichkeit, ein Theaterstück in ihrer „Muttersprache“, der Gebärdensprache, anzusehen und ermöglicht ihnen Zugang zur darstellenden Kunst und gängiger Literatur.

Landkreis Unterallgäu

National und international renommierte Solisten, Orchester, Chöre, aber besonders auch zahlreiche junge schwäbische Musiker und Sänger sind seit 1949 an den Ottobeurer Basilika-Konzerte 2017 (Landkreis Unterallgäu) beteiligt. Für 2017 sind im Kaisersaal Auftritte der Jungen Philharmonie Schwaben, des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters sowie das Abschlusskonzert von „Jugend musiziert“ vorgesehen. Als Kinderkonzert gelangen „Die vier Münchner Stadtmusikanten“ zur Aufführung. Mit der „International Summer Academy 2017 for Young Artists“ wird ein Auftaktkonzert der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf angeboten.

Landkreis Neu-Ulm

Musisch hochbegabte Schüler aus allen Schularten in ganz Bayern bekommen alljährlich im Bildungszentrum Kloster Roggenburg (Landkreis Neu-Ulm) die Möglichkeit, mit professionellen Künstlern, Schauspielern, Musikern und Tänzern zu arbeiten. Ermöglicht wird das mit der vom Bezirk Schwaben geförderten „Ferienakademie Kunst Musik Theater Tanz 2017“ des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums Weißenhorn.

Das Kindermuseum im Edwin Scharff Museum in Neu-Ulm ist das erste Kindermuseum im Bezirk Schwaben. Als drittes bayerisches Kindermuseum - neben München und Nürnberg - ist es außerdem das einzige kommunal betriebene Kindermuseum und das erste in Bayern, das an ein Kunstmuseum angegliedert wurde. Bundesweit einmalig nehmen die Angebote für Kinder genauso viel Raum ein wie die Präsentation von Kunst. Die interaktiven Ausstellungen thematisieren neben Kunst auch gesellschaftliche Entwicklungen, wie etwa heutige Familienstrukturen oder das Zusammenleben verschiedener Kulturen. Die etwa einjährige Schließung wird jetzt auch dazu genutzt, das Haus als inklusives Museum zu ertüchtigen. Für Besucher mit Hör- und Seheinschränkung wird der Zugang durch einfach zu bedienende Multimediastationen, Audioguides, Hörstationen oder via Tablets erleichtert. 3D Modelle ermöglichen eine sensorische Erfassung für Sehbehinderte. Für die Errichtung des Kindermuseums wurde der Stadt Neu-Ulm seitens des Bezirks Schwaben ein Zuschuss in Höhe von 70.000 Euro gewährt, was einem Fördersatz von 15,47 Prozent entspricht.