Bezirk Schwaben verleiht Max Schuster die höchste Auszeichnung

27. März 2018: Max Schuster, Gründer des Therapiezentrums Burgau, ist mit der Bezirksmedaille des Bezirkes Schwaben ausgezeichnet worden. Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, zugleich Verwaltungsratsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, überreichte dem 79-Jährigen die höchste Auszeichnung, die der Bezirk zu vergeben hat.
Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert bei der Verleihung der Bezirksmedaille an Max Schuster, dessen Ehefrau Veronika sich mit freute über die hohe Auszeichnung (im Bild von links).

Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert bei der Verleihung der Bezirksmedaille an Max Schuster, dessen Ehefrau Veronika sich mit freute über die hohe Auszeichnung (im Bild von links).

Reichert würdigte Schuster zu Beginn der jüngsten Verwaltungsratssitzung der Bezirkskliniken im Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg als einen „Mann voller Tatendrang und mit großer Vision". Das habe er nicht nur als erfolgreicher Unternehmer und langjähriger Geschäftsführer der Max Schuster Wärme Kälte Klima GmbH (Neusäß; Kreis Augsburg) unter Beweis gestellt, sondern auch nach einem persönlichen Schicksalsschlag. Als Schusters Tochter Evi 1987 bei einem tragischen Verkehrsunfall ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt und die Ärzte sie schon aufgaben, da kämpfte ihr Vater um neue Behandlungsformen für Menschen im Wachkoma und mit schwersten Hirnverletzungen. In der Folge wurden 1989 das Therapiezentrum Burgau (Kreis Günzburg) gegründet – finanziert aus Eigenmitteln und Spenden, unter anderem der Kartei der Not – und 1997 das Nachsorgezentrum in Augsburg (ehemalige Frischklinik). 2003 hob Max Schuster eine gleichnamige gemeinnützige Stiftung für Behinderte aus der Taufe, die den Zweck verfolgt, die öffentliche Gesundheitsversorgung körperlich beeinträchtigter oder in Not befindlicher Erwachsener, Kinder und Jugendlicher zu fördern. Deren Stiftungsratsvorsitzender ist er bis heute.

Schuster habe die Vision, dass es Wege aus dem Wachkoma zurück ins Leben gibt, in die Tat umgesetzt. Er habe den Auf- und Ausbau eines Versorgungskonzeptes für schädelhirnverletzte Menschen vorangetrieben und die Gründung und den Ausbau des Therapiezentrums Burgau auf den Weg gebracht. „Für Sie waren die Erfolge in der Behandlung von schwerst hirngeschädigten Menschen Ansporn und Motivation zugleich, ihr lebensrettendes Engagement anderen zugutekommen zu lassen", so Reichert. Dass Evi Schuster heute im Stande ist, ein weitgehend selbstständiges Leben in einer betreuten Wohngruppe zu führen, bezeichnete der Bezirkstagspräsident als ein „Wunder" angesichts der fehlenden Therapiemöglichkeiten in der damaligen Zeit.

Für Reichert gehört das Therapiezentrum Burgau nach wie vor zu den Top-Adressen in Bayern und Deutschland auf dem Gebiet der neurologischen Rehabilitation. Das habe auch eine Masterarbeit festgestellt, die der Bezirkstagspräsident kurz präsentierte. Schuster habe viel erreicht in seinem Leben, seine berufliche Karriere sei beachtlich. Er ist laut Reichert aber nicht nur ein spontaner Mensch, sondern auch jemand, der nachhaltig und mit Weitblick denkt. So habe er den Bezirk rechtzeitig gebeten, sein Lebenswerk in gesicherte Hände zu übergeben. Anfang dieses Jahres ging das Therapiezentrum schließlich in die Trägerschaft der Bezirkskliniken Schwaben über. „Damit ist sichergestellt, dass ihr großartiges Erbe weitergeführt wird", sagte der Bezirkstagspräsident.

In Anerkennung seiner Verdienste um die Bürger Schwabens hat der Bezirkstag einstimmig beschlossen, Max Schuster die Bezirksmedaille zu verleihen. „Ich bin sehr, sehr dankbar und stolz auf diese Ehrung", sagte der 79-Jährige, den seine Frau Veronika und das Vorstandsmitglied der Max-Schuster-Stiftung, Ursula Merscher, nach Günzburg begleiteten. Der Bezirk und seine Bürger seien in den vergangenen drei Jahrzehnten immer hinter der Idee in Burgau gestanden und hätten diese stets vorbehaltslos unterstützt.