GPV Kempten-Oberallgäu
Tage der seelischen Gesundheit vom 06. bis 21. Oktober 2022
Eine bunte Veranstaltungsreihe rund um das Thema seelische Gesundheit in der Region Kempten/Oberallgäu. Wir möchten unter anderem mit Ihnen musizieren, die Natur erleben, kochen und künstlerisch tätig werden. Ein Clown und die „Wendejacken“ sorgen im diesjährigen Programm für die Unterhaltung. Besonders freuen wir uns mit Ihnen die Uraufführung „Liesl Karlstadt und die Melancholie“ am 17.10.2022 im BKH Kempten zu erleben. Die Veranstaltungen am 11.10 und 12.10 sind mit Gebärdensprachdolmetschern. Informationen zu den Veranstaltungen können Sie dem Programm entnehmen.
Aktionswoche Zam Schaffa vom 27. Juni bis 2. Juli 2022
Kempten/ Allgäu (mori). Was macht ein Sportgeschäftschef in den Allgäuer Werkstätten oder eine Projektbeauftragte vom Bezirk Schwaben in der Tagesstätte der Diakone in Immenstadt oder eine Klimabeauftragte vom Landratsamt Oberallgäu im Kaufhaus Ebbes in Sonthofen? Die Antwort ist ganz einfach: „Zam schaffa“! Und genauso lautet auch der Slogan für die Projektwoche vom 27. Juni bis zum 2. Juli. Der Gemeindepsychiatrische Verbund Kempten-Oberallgäu (GPV) möchten mit zehn ganz unterschiedlichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft berufliche Inklusion und Teilhabe in der Region für die Öffentlichkeit sichtbar machen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Menschen mit einer psychischen Behinderung oder auch von solcher Behinderung bedrohten Personen. Ulrike Bölker, Koordinatorin vom GPV: „Wir möchten Denkanstöße und positive Beispiele geben, um berufliche Inklusion durch Beschäftigung und Ausbildung auch künftig in der Privatwirtschaft weiter zu entwickeln.“
Als Partner bei dieser Aktion machen folgende Einrichtungen mit: Allgäuer Werkstätten Kempten, OHA e.V. Kaufhaus Ebbes in Sonthofen, der Kinderladen KLOI HOI der HOI! Psychosozialen Hilfsgemeinschaft e.V. in Kempten, das Werkhaus der Diakonie Kempten, die Tagesstätte der Diakonie Immenstadt, das Art Hotel Kempten und der CAP Markt in Betzigau der Körperbehinderte Allgäu der Integrationsfachdienst Sitz Kempten, Katholische Jugendfürsorge (KJF) soziale Angebote Allgäu St. Georg in Kempten.
Eingeladen - und zugesagt haben
Kooperationspartner, Lieferanten, Politiker und auch Kostenträgervertreter. Vorgesehen ist zunächst eine kurze Vorstellung des Unternehmens und des entsprechenden Arbeitskonzeptes. „Dann geht es an die praktische Mitarbeit – ähnlich wie früher beim Rollentausch. Dabei sind die Gäste automatisch auf Augenhöhe mit den Beschäftigten“, stellte Olaf Höck bei der letzten Vorbesprechung des Projekts „Zam Schaffa“ fest. Als Abschluss ist dann noch eine kurze Reflexion im Rahmen einer Mittagspause vorgesehen. „Insgesamt planen Einrichtungen und Gäste ein Zeitfenster von drei bis vier Stunden ein.“
Gleichzeitig machen in der Projektwoche Plakate auf diese Aktion aufmerksam, sodass auch die Bürgerschaft „hellhörig“ werden kann. Durch die Berichterstattung in den Medien sollen die Bürgerinnen und Bürger im Nachhinein zusätzlich für das Thema mehr sensibilisiert werden. „Einerseits ist es für die Menschen mit Behinderung durchaus mutig, den Schritt in die freie Wirtschaft zu wagen. Andererseits möchten wir mit der Projektwoche verdeutlichen, dass auch die Beschäftigung von Menschen mit einem Handicap für eine Einrichtung durchaus ein Gewinn sein kann“, informierte Jan Drechsler, Bereichsleitung Arbeit und Beschäftigung HOI! Psychosoziale Hilfsgemeinschaft e.V..
Kempten/ Allgäu (mori). „Zam schaffa“ – dass das funktioniert kann, davon konnten sich jetzt Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in neun unterschiedlichen Einrichtungen im Allgäu im Rahmen der gleichnamigen Projektwoche überzeugen. Eingeladen hatte dazu der Gemeindepsychiatrische Verbund Kempten-Oberallgäu (GPV). „Die berufliche Inklusion und Teilhabe in der Region sollte für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden – und das ist uns gelungen“, nannte Ulrike Bölker, Koordinatorin vom GPV, die Zielsetzung der Aktion. Mal arbeiteten die Gäste mit den Beschäftigten auf Augenhöhe zusammen, mal gab es Gespräche und Besichtigungen. Der Schwerpunkt lag in der Projektwoche auf Menschen mit einer psychischen Behinderung oder auch von solcher Behinderung bedrohten Personen. Das gemeinsame Resümee der zehn Gäste: „Tagesstruktur und eine sinnvolle Aufgabe sind wichtig für jeden Menschen.“
Das Allgäu Art Hotel beispielsweise besuchte Maximilian Vierling vom Bezirk Schwaben. Er unterstützte eine Küchen-Mitarbeiterin und hatte dabei Gelegenheit, sich mit ihr auszutauschen. Im Cap-Markt war Lieferantin Bernadette Mayer für den Backshop dabei. Sie fand den „Blick hinter die Kulissen“ super. „Es war schön zu erleben, mit welcher Souveränität und Freude Mitarbeitende mit Behinderung ihre Arbeit leisten.“
Kemptens Behindertenbeauftrage Stefan Prause kam ins KLOI HOI vom HOI!_Verein und half hier mit. In dem Laden an der Lindauer Straße gibt es ein breites Sortiment an Kinderwaren. Miranda Tonini, Soziale Projekte Projektbeauftragte Aktionsplan Inklusion Bezirk, interessierte sich für den Ablauf in der psychiatrischen Tagesstätte der Diakonie in Immenstadt. Währenddessen kam Heike Schmitt vom Landratsamt Oberallgäu ins ebbes Kaufhaus nach Sonthofen, wo neben den sozialen Aspekten der Umweltgedanke eine Rolle spielt, denn „durch die second-hand-Läden verringern wir Müll und können so viele Dinge weiter im Nutzungskreislauf lassen“, klärte Mitarbeiterin Jasmin Jiwa auf.
Im D+W Werkhaus langte Herbert Müller vom Biomassehof beim Holzspalten kräftig mit hin. Die beiden Einrichtungen arbeiten bereits seit vielen Jahren auf Augenhöhe zusammen. Olaf Höck, Leiter vom SPZ, betonte nochmal: „Der Verkauf ist aber nicht unser erstes Ziel. Erstes Ziel ist, für unsere Beschäftigten eine Arbeit zu haben.“
Maria Amtmann, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit, nahm sich Zeit für die Angebote der KJF von St. Georg. Gemeinsam ging es in die Küche und dann auch noch ins Friseur-Studio, wo an Perückenköpfen die Dauerwelle geübt wurde.
Alexander Hold, Landtagsabgeordneter und Vizepräsident des Bayerischen Landtags sowie Bezirks- und Stadtrat, besuchte zum Abschluss der Aktionswoche die S-Werkstatt der Allgäuer Werkstätten und unterhielt sich hier mit zwei Beschäftigten von zwei Außenarbeitsplätzen. Außerdem hatten die Vertreterinnen vom Werkstattrat einige kritische Fragen an ihn, die er auch mit in seine Fraktion nahm. Hold war sehr interessiert an der Arbeit der Mitarbeiter in der Werkstatt und auf den Außenarbeitsplätzen. Er nahm sich aber auch gerne der Sorgen der Menschen mit psychischer Beeinträchtigung an. Die Mitarbeiter mit seelischer Behinderung waren jedenfalls begeistert vom Landtagsab-geordneten Alexander Hold. „Herr Hold war ganz locker und ganz natürlich und sehr interessiert an unserer Arbeit“, lautetet ihr Fazit.
Das Resümee aller Gäste: Es war eine bereichernde, interessante Aktionswoche mit vielen neuen Eindrücken. Und: „So eine Aktionswoche soll es auch 2023 wieder geben!“
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