Resolution des Bezirkstags vom 15.03.2022
Seit nunmehr 25 Jahren ist der Bezirk Schwaben mit dem Bezirk Suceava in Rumänien und dem Gebiet Tscherniwzi in der Ukraine partnerschaftlich verbunden. Zahlreiche Begegnungen und Projekte in den Bereichen Jugend, Kultur, Behindertenhilfe und im Bereich der psychiatrischen Versorgung wurden durchgeführt. Enge persönliche Kontakte und Freundschaften sind in diesen Jahren entstanden. Der Bezirk Schwaben konnte seinen osteuropäischen Partnern in ihrem Fortschritt und ihrem Willen hin zu einem demokratischen, wertegeleiteten und pluralistischen Gemeinwesen begleiten.
Umso erschütterter und erschrocken sind wir von der kriegerischen Aggression und dem gewaltsamen Vorgehen Russlands gegenüber der gesamten Ukraine und deren Bevölkerung. Mit einem Schlag sind alle Bemühungen, eine sicher geglaubte Ordnung und das Vertrauen in Gerechtigkeit zunichte-gemacht. Es ist uns ein dringendes Anliegen, den Menschen in der Ukraine, die in diesen Tagen großes Leid und Ängste erfahren, unser Mitgefühl und unsere Gedanken zu versichern. Die Bilder, die uns aus unserer Partnerregion Tscherniwzi im Westen des Landes erreichen stimmen traurig und machen uns bestürzt. Die eindringlichen Hilfsappelle aus dieser Region und den direkten Kriegsgebieten lassen die große Not und Bedrohung erahnen.
Hiermit unterstreichen wir unsere Solidarität und nachhaltig freundschaftliche Verbundenheit mit dem ukrainischen Volk, sowie das unverbrüchliche Fest-halten an der Partnerschaft unserer beiden Regionen. Dies gilt für die Mitglieder des Bezirkstags von Schwaben wie auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger Schwabens.
Unsere inständige Hoffnung ist ein baldiges Ende der kriegerischen Auseinandersetzung. Gleichzeitig hoffen wir, dass die Zahl der Opfer und Auswirkungen auf die Menschen in der Ukraine möglichst gering bleiben. Wir sichern vor allem unsere Hilfe und Unterstützung zu, für die wir – notgedrungen – neue Wege suchen müssen. Dabei setzen wir auf die bislang widerstandsfähigen kommunalen Infrastrukturen und den Fortbestand der notwendigen Informationskanäle. Sie sind notwendig, um das menschliche Miteinander aufrechtzuerhalten und in den Krisengebieten Hoffnung und Energie zu spenden.
Unser eindringlicher Wunsch ist ein baldiger Frieden für die Menschen in der Ukraine sowie in der weiteren Zukunft die Freiheit zur Selbstbestimmung und Kraft zur Fortsetzung des bisherigen demokratischen Weges.
Abschließend und in aller Nachdrücklichkeit bekräftigen wir hiermit die Achtung des Völkerrechts, die Souveränität und Unabhängigkeit von Staaten – mit besonderem Blick auf die Ukraine.
Bezirkstag von Schwaben, 15.03.2022