Umweltpreis 2024
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Von Grundschülern über Gymnasiasten bis hin zu Freiwilligen aus zwei Landkreisen, die sich in einer breit angelegten Kooperation engagieren: Der Bezirk Schwaben hat Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichen Alters geehrt, die sich in der Region mit ihren Projekten für die Umwelt einsetzen. Die Preisträgerinnen und Preisträger kommen unter anderem aus Kempten, Donau-Ries und Neu-Ulm.
Kategorie: Innovation
Das Hildegardis-Gymnasium Kempten wird klimaneutral
Inspiriert von der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 startete das Hildegardis-Gymnasium in Kempten 2016 sein Pilotprojekt „Klimaschule“. Gemeinsam verfolgten Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler im Projektteam das Ziel, den Schulbetrieb bis 2026 klimaneutral zu gestalten. Mit großem Erfolg: Seit 2022 ist das Hildegardis-Gymnasium zertifiziert klimaneutral.
CO2-Emissionen werden soweit wie möglich vermieden oder reduziert. Dazu analysiert die Schule regelmäßig ihren CO2-Ausstoß und hat 2022 ihren dritten Klimaschutzplan verfasst. Zudem setzt sich ein gemeinnütziger Verein dafür ein, dass der Klimaschutz am Hildegardis-Gymnasium langfristig vorangetrieben wird.
Kategorie: Ehrenamtliches Engagement Einzelner oder Gruppen
Wiederbelebung der Kleinen Paar
Die Kleine Paar ökologisch wieder ins Gleichgewicht zu bringen, das ist das Ziel einer Initiative, die 2021 mit einer Spendenaktion startete. Viele freiwillige Helferinnen und Helfern aus zwei Landkreisen packen seitdem bei dem Projekt mit an, um den 26 Kilometer langen Fluss wiederzubeleben.
Die Ehrenamtlichen sammeln Spenden, um mit dem Geld Uferbäume zu pflanzen, mit Kies neue Lebensräume zu schaffen und Steine in den Bachlauf einzusetzen. Mit Infotafeln und Veranstaltungen machen sie auf ihre Aktion aufmerksam. Ziel ist es, das Gewässer schnell, unbürokratisch und mit geringem Budget wieder für Pflanzen und Tiere bewohnbar und für Menschen erlebbar zu machen.
Kategorie: Engagement von Schulklassen oder ähnlichen Gruppen
Schutzprojekt Felsennelke
Die Sprossende Felsennelke ist eine seltene Pflanze, die im Landkreis Neu-Ulm seit 1988 nicht mehr nachgewiesen wurde. Durch einen Zufall wurde im vergangenen Schuljahr auf dem Gelände der Grundschule Pfuhl in Neu-Ulm ein Exemplar entdeckt. Die Schülerinnen und Schüler der heutigen Klasse 2b starteten mit zwei Lehrerinnen ein Projekt zur Erhaltung der Pflanzenart.
Im Rahmen eines Artenschutzprojekts bastelten die Kinder Plakate und informierten ihre Mitschülerinnen und Mitschüler über die Sprossende Felsennelke. Ziel ist es, die Felsennelke nicht nur auf dem Schulhof zu schützen, sondern im gesamten Landkreis zu verbreiten. Dazu wollen sie die Samen der Pflanze sammeln und an geeigneten Stellen in Pfuhl aussäen. Langfristig soll die Art wieder im gesamten Stadtgebiet von Neu-Ulm verbreitet werden.
Kategorie: Fach- und Abschlussarbeiten
Leonie Prillwitz mit ihren Arbeiten zu Bachforellen im Klimawandel und Auswirkungen erhöhter Feinsedimentlast
Starkregen und Hochwasser haben nicht nur an Land, sondern auch auf Gewässer drastische Auswirkungen: Sie spülen Sedimente, oft aus der Landwirtschaft, in Flüsse und Bäche. In der Folge verschlammen die Gewässer, wodurch wichtige Tierarten wie beispielsweise die Bachforelle bedroht werden. Mit diesen Feinsedimenten in Flüssen beschäftigt sich die Studentin Leonie Prillwitz. In ihren wissenschaftlichen Arbeiten macht sie darauf aufmerksam, wie wichtig effektiver Gewässer- und Klimaschutz ist.
Prillwitz entwickelte zunächst eine Sedimentfalle, mit der sie an fünf bayerischen Flüssen Proben entnahm. Anhand dieser Proben untersuchte sie die Auswirkungen verschiedener Mengen und Arten von Sedimenten auf die Entwicklung von Bachforellen. Anhand von 30.000 Forellen-Eiern konnte sie einen negativen Einfluss von Feinsedimenten auf die Laichentwicklung nachweisen.
An der TU Dresden wiederholt die Studentin derzeit ihre Feldversuche, um herauszufinden, inwiefern sich die Sedimentqualität bei Hochwasserereignissen verändert. Zudem untersucht sie die Potenziale von Brutboxen für den Forellenschutz.