Am Großen Erntetag laufen im Bauernhofmuseum Illerbeuren die Mähdrescher und Windfegen heiß. Und die Besucher dürfen über alte Technik staunen und selber mitanpacken
Ein Bild, eine Stimmung, ein Erntetag wie er wohl vor 70 Jahren stattgefunden hat. Und ein Tag für alle Museumsgäste zum Nacherleben, Miterleben und kräftig Mittun.
Der Große Erntetag, an dem neben Getreide auch Kartoffeln und Zwiebeln geerntet werden, hält für jeden etwas bereit. Die Maschinenfreaks kommen in jedem Fall auf Ihre Kosten, wenn der museumseigene Stifterdrescher aus den 30er Jahren den Anfang im Kornfeld macht und dann von einer Breitdreschmaschine der Fa. Mengele aus dem Jahr 1950 Unterstützung erfährt. Der erste moderne Mähdrescher aus den 60er Jahren kommt ebenfalls zum Einsatz. Damit wird die technische Entwicklung der Mähdrescher vor Augen geführt. Und das nicht im statischen Zustand, sondern jedes Gerät steht an diesem Tag unter Volllast, im Geschirr, gibt volle Leistung. Auch der Kartoffelroder. Ebenso wie das Kutschengespann, das die Gäste und Mitschaffenden zum Acker ihrer persönlichen Ernte bringt!
Von Windfegen, Bindemähern und Garbenmännle Eine Windfege (oder Blähmühle) trennt dann die Spreu vom Weizen. Aber auch für das andere Getreide, das im Museum gedroschen wird, eignet sich diese Rotations-maschine. Denn Hafer und Roggen stehen auch im Feld und warten darauf, gemäht und eingebracht zu werden. Die Landmaschine des Bindemähers übernimmt hierbei das Mähen und dann das Bündeln und Binden der Getreidehalme zu Garben. Hier darf dann auch Jeder mithelfen: wenn es heißt, Garben per Hand einzusammeln und sogenannte Garbenmännle aufzustellen. Im Kartoffelacker sieht die Ernte ein wenig anders aus. Hier furcht, schafft sich der Kartoffelroder ordentlich durch die Erde und befördert die Erdäpfel zu Tage, die dann gemeinsam geklaubt werden. Wer mitklaubt, wird in Naturalien entlohnt und darf 1kg-Säckle Kartoffeln mit nach Hause nehmen.
Gute Sieglinde, Augsburger Gold und Stuttgarter Riese Alles große Namen und „dick“ im Geschäft. Die Sieglinde und das Augsburger Gold sind Kartoffelsorten, der Stuttgarter Riese hingegen ist eine Zwiebel. Letztere können unter Anleitung einer Museumspädagogin zu Zwiebelzöpfen geflochten werden. Ein eindrucksreicher Tag wartet auf die Kinder und die ganze Familie. Schauen, hören, alles wirken lassen. Beim Beobachten oder auch beim aktiven Tun die alten Maschinen und Funktionsweisen verstehen lernen. Nichts weniger als all das steht an diesem Erntetag im Zentrum: Unsere Naturgüter, unser Technikerbe wertschätzend begreifen sowie auch uns selbst dabei einmal anders erleben und spüren können. Hinweis: Natürlich sind das Wetter und die Temperaturen für eine gute Ernte entscheidend. Diese Aspekte prägen im Vorfeld, aber auch am Erntetag selbst spielt das Wetter eine wichtige Rolle. Daher findet dieser Anpacktag nur bei passender Witterung statt. Ausweichtermin: Sonntag 28.08.2022. Und alle, die gerne richtig mitschaffen wollen, bitte Arbeitskleidung mitbringen. Im Idealfall Gummistiefel und Latzhose.
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