Bezirk Schwaben und Hochschule Neu-Ulm besiegeln Zusammenarbeit - Forschungsprojekt zur Versorgung für Menschen mit erworbener Hirnschädigung in Schwaben
Hintergrund ist die steigende Anzahl von betroffenen Menschen, die mit einer Hirnschädigung leben, im Bezirk Schwaben geht man derzeit von etwa 17.000 Personen aus.
„Hier sind bereits unterschiedliche Einrichtungen der neurologischen Rehabilitation ansässig, deren Angebote noch enger vernetzt werden sollen“, erläutert Bezirkstagspräsident Martin Sailer. Darüber hinaus sollen ambulante Angebote und die Unterstützung der Familien und Angehörigen gestärkt werden, betont Stefan Dörle, der beim Bezirk Schwaben das Projekt leitet. „Der Ansatz als Überleitungsmanagement umfasst damit sowohl die stationäre Versorgung, die Überleitung in ein ambulantes oder stationäres Setting und den Ausbau ambulanter Strukturen“, so Dörle.
Part der Hochschule Neu-Ulm ist die wissenschaftliche Begleitung beim Aufbau einer Modellregion in der Versorgung von Menschen mit erworbener Hirnschädigung. „Ein spannendes Projekt, da sektorenübergreifende Versorgungskonzepte thematisiert werden, um eine Teilhabe der Betroffenen nachhaltig zu sichern“, sagte Professor Dr. Alexander Würfel bei der Vertragsunterzeichnung in Augsburg. Professor Würfel, Studiengangleiter an der Fakultät für Gesundheitsmanagement in Neu-Ulm, ist mit wissenschaftlichen Hilfskräften bereits dabei, eine Situationsanalyse durchzuführen: Allein über 1000 Kontakte aus Kliniken, spezialisierten Rehabilitationseinrichtungen, der beruflichen Reintegration und bei ambulanten und stationären Angeboten der Pflege, der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung und bei Beratungs- und Selbsthilfestellen werden über die bestehende Angebotsstruktur befragt.
Als weitere Schritte sind die Befragung von Rehabilitanden und Angehörigen und Experteninterviews vorgesehen, die unter anderem Aufschlüsse über Patientenzufriedenheit, Optimierungsmöglichkeiten und infrastrukturelle Aspekte aus Sicht der Betroffenen geben sollen. Im März 2021 soll die wissenschaftliche Begleitung beendet sein. „Dann werden wir im Bezirk Schwaben eine optimale Grundlage haben, um das Versorgungsnetz für betroffene Menschen passend auszubauen“, so Bezirkstagspräsident Martin Sailer.