Bezirk Schwaben verleiht erstmals Umweltpreis
Vier verschiedene Projekte und Preisträger, ein Ziel: Der Einsatz für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Zum ersten Mal zeichnete der Bezirk Schwaben mit dem Umweltpreis Projekte aus, die einen Beitrag zum Umweltschutz in Schwaben leisten. „Wir als Bezirk haben es uns mit der neu geschaffenen Auszeichnung zur Aufgabe gemacht, Umweltschutz-Projekte in Schwaben zu würdigen“, sagte Bezirkstagspräsident Martin Sailer im Rahmen der Preisverleihung im Wittelsbacher Schloss in Friedberg. „Wir zeichnen heute Menschen aus, die dafür einstehen, unseren Kindern und Enkelkindern eine klimagerechte, faire und gesunde Umwelt zu überlassen. Was unsere Preisträgerinnen und Preisträger in ihren teils noch jungen Jahren erreicht haben und mit welchem Elan Sie sich für die Umwelt einsetzen, ist bemerkenswert.“
Mit dem Umweltpreis prämiert der Bezirk Schwaben Leistungen oder Projekte, die dem Erhalt der Natur sowie der Förderung der Nachhaltigkeit, Biodiversität oder des Klimaschutzes in Schwaben dienen. Der Umweltpreis wird in vier Kategorien verliehen: Innovationen (Preisgeld: 2.000 Euro), Engagement Einzelner oder Gruppen (Preisgeld: 2.000 Euro), Engagement von Schulklassen oder ähnlichen Gruppen (Preisgeld: 2.000 Euro) sowie Fach- und Abschlussarbeiten (Preisgeld: 1.000 Euro).
Prof. Dr. Matthias Schmid (Universität Augsburg), Niklas Gouverneur (IHK Schwaben), Martin Sambale (eza!), Edgar Rölz und Albert Riedelsheimer (Bezirks-räte) sowie Thomas Frey (BUND) bildeten die Jury des Umweltpreises. Die Entscheidung des Gremiums fiel bereits im Dezember 2021. Die Preisverleihung konnte aufgrund der Corona-Bedingungen erst in diesem Jahr stattfinden.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Umweltpreises 2021
1. Kategorie „Innovation“: NERO GmbH
Das Augsburger Start-Up-Unternehmen NERO GmbH stellt weltweit die einzige Naturland-biozertifizierte Holzkohle her. Die Philosophie und Produktion des Unternehmens basiert auf heimischen Resthölzern aus ökologischer Landwirtschaft, kurzen Transportwegen sowie möglichst emissionsfreien Prozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
2. Kategorie „Engagement Einzelner oder Gruppen“: Aktionen der Amphibien-AG um den Kaiserweiher in Kaufbeuren – Bund Naturschutz Ortsgruppe Kaufbeuren
Die Ortsgruppe Kaufbeuren des Bund Naturschutz setzt sich seit über 20 Jahren ehrenamtlich für Amphibienbiotope ein. Um den Abbau von Gefährdungspotentialen an zwei bedeutenden Laichgewässern kümmern sich insgesamt über 50 Helfer, darunter eine eigens initiierte Amphibien-AG für den Kaiserweiher. Das Ziel der AG: der langfristige Erhalt einer der größten Amphibienpopulationen Bayerns mit über 9.000 Individuen. Die Arbeitsgruppe setzt sich in Eigeninitiative für das Aufstellen oder Absammeln von Amphibienzäunen ein, kümmert sich um Leiteinrichtungen und begleitet alle Maßnahmen mittels Monitoring. Darüber hinaus sichert sie Gefahrenstellen wie Gullys und Lichtschächte, um ein geeignetes Terrain für die Mobilität von Fröschen, Kröten und Molchen zu bieten. Auch der Aufbau und Betrieb von Bewässerungssysteme in trockenen Tunneln zählt zu den Projekten der Amphibien-AG.
3. Kategorie „Engagement von Schulklassen“: Artensterben – Grundschule Nördlingen-Mitte
Die Filmgruppe „Moviebande“ der Grundschule Nördlingen-Mitte widmet sich überwiegend Umweltthemen mit den Bereichen CO2-Klimaschutz, Klimaerwärmung und dem Zusammenhang mit Artensterben sowie Artenschutz. Die „Moviebande“ drehte dabei mehrere Filme, darunter ein Zukunftsfilm, eine Dokumentation und zwei Trickfilme. Dabei verfolgte sie das Ziel, die Ursachen des Artensterbens sowie mögliche Lösungen zu erschließen und diese aufzuarbeiten. So erschienen neben den Filmen auch Interviews und Comics für die Schülerzeitung und weitere Printmedien. Die Filme werden zudem im Schulhaus in regelmäßigen Vorführtagen allen Schülerinnen und Schülern präsentiert, um für Umweltthemen zu sensibilisieren.
4. Kategorie „Facharbeit/Abschlussarbeiten“: Mikroplastik – Vorkommen und Vermeidung, Leonie und Zoë Prillwitz
Leonie und Zoë Prillwitz untersuchten während ihres zwischenzeitlich 4-jährigen Engagements den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt anhand von 348 Proben aus 10 Augsburger Fließgewässern. Daraus leiteten sie Handlungsempfehlungen ab, die sie an politische Akteure weiterleiteten oder an Bürgerinnen und Bürger verteilten. Anhand ihrer Erkenntnisse entwickelten sie Filtersysteme für den Haushalt, für die sie die Überwachungssoftware selbst programmierten.