Bezirk unterstützt Schwabens kulturelle Vielfalt
Augsburg (pm): „Schwabenweit konnten wir wieder viele Einrichtungen, Vereine und Bühnen mit Zuschüssen unterstützen“, freut sich Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert. “Das bedeutet die Sicherung etlicher kultureller Projekte in unserer Region. Im Rahmen der Musikförderung entfalten unter anderen die “Leuchtturmprojekte“ eine überregionale Ausstrahlungswirkung“, betont Reichert. „Sie thematisieren hiesige Persönlichkeiten, Traditionen, fördern in besonderer Weise den Nachwuchs und weisen eine soziale Komponente auf.“
Eine Auswahl:
Landkreis und Stadt Augsburg
Mit Open-Air Konzerten im Fronhof punktet die Stadt Augsburg: Der Verein „Konzerte im Fronhof e.V.“ unter der künstlerischen Leitung von Wilhelm F. Walz veranstaltet vom 20. bis 22. Juli 2018 mehrere Konzerte, u.a. mit dem Orchester SUK-Symphony Prag. Zu hören sind Mozarts „Zauberflöte“ mit der Sopranistin Sharleen Joynt und dem Chor der Augsburger Domsingknaben, das Doppelkonzert für Klarinette und Viola (op. 81) von Max Bruch, Beethoven Neunte und ein „Crossover“- Konzert „Augsburger Friedensfest meets Konzerte im Fronhof“. Dieses weist bei freiem Eintritt eine besondere soziale Komponente auf. Mit den Open-Air-Konzerten im Fronhof nimmt der Verein die Musiktradition der Familie Mozart auf. Diese wird seit dem 19. Jahrhundert von der Stadt Augsburg intensiv gepflegt und ist über die schwäbischen Bezirksgrenzen hinaus als „Marke“ etabliert. (Leuchtturmprojekt, gefördert mit 7.000 Euro).
Das Leopold-Mozart-Kuratorium Augsburg e.V. veranstaltet 2019 den 10. Internationalen Violinwettbewerb Leopold Mozart. Er zählt international zu den renommiertesten Nachwuchswettbewerben im Fach Violine und findet vom 31. Mai bis 8. Juni 2019 statt. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Universität Augsburg werden auch Forschungsprojekte zu Themen wie „Mozart und seine Zeitgenossen aus Bayerisch-Schwaben“ vertieft. (Leuchtturmprojekt, gefördert mit 7.000 Euro; anlässlich des Jubiläumswettbewerbes und dem 300. Geburtstag von Leopold Mozart erfolgt eine zusätzliche Förderung von 3.000 Euro).
Die bayerische kammerphilharmonie mit Stammsitz in Augsburg möchte mit einem Konzert einen überregional bedeutenden Beitrag zum Gedenken an „80 Jahre Reichsprogromnacht“ leisten. Im Mittelpunkt des Konzerts steht der ehemalige 1. Augsburger Kapellmeister und israelische Komponist Paul Ben Haim (1897 - 1984). Er wurde in München als Paul Frankenburger geboren. Bereits 1931 entlassen, emigrierte er nach Palästina und schuf dort eine nationalisraelische Musik. Auch werden Werke seines Schülers Noam Sheriff sowie Ödön Partos (Konzertmeister der Berliner Philharmoniker bis 1933) aufgeführt. Die bayerische kammerphilharmonie leistet mit diesem Konzert am 11. November 2018 in der Synagoge Augsburg einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen und für das Erinnern (gefördert als regionales Musikprojekt mit 2.000 Euro).
Das private, mobile Kinder- und Jugendtheater „Theater Fritz und Freunde“ veranstaltet schwabenweit Gastspiele in Kindergärten, Schulen und bei öffentlichen Veranstaltungen. Inszeniert werden gerne beliebte Kinderbuchklassiker als Theaterstücke, die mit viel Fantasie und Kreativität speziell für Kinder (ab 3 Jahren) und Jugendliche entwickelt werden. 70 Auftritte, davon 35 im Augsburger Stammhaus, dem Kulturhaus Abraxas, sind für 2018 geplant. Auf dem Spielplan steht „Die kleine Hexe“ von Ottfried Preußler (gefördert mit 5.000,00 Euro).
Landkreis Donau-Ries
Die Leitheimer Schlosskonzerte finden vom 23. Juni bis 28. Juli 2018 statt mit zehn Konzerten statt. Neben Solisten treten auch kleine Ensembles auf, die Werke von Beethoven, Brahms, Debussy, Schubert, Ravel, Dvorak und Chopin zur Aufführung bringen (gefördert als regionales Musikprojekt mit 2.340 Euro). Schloss Leitheim wurde als repräsentativer geistlicher Herrensitz von den Kaisheimer Zisterziensern um 1700 erbaut. Von 1835 bis 2008 war das Schloss im Besitz einer Linie der Tucher von Nürnberg und wurde nach der Renovierung ab 1970 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit 2008 ist es im Besitz der Messerschmitt-Stiftung München.
Landkreis Neu-Ulm
Die 5. Internationale Kammermusikreihe „Weißenhorn Klassik“, veranstaltet vom Verein „Klang und Kunst e.V.“, findet vom 23. November bis 26. Dezember 2018 in den historischen Spielstätten der Fuggerstadt Weißenhorn statt. Fünf Kammerkonzerte, öffentliche Familienveranstaltungen und drei Papageno-Musikvermittlungs-Projekte für Schulklassen sind geplant. Werke von Beethoven, Brahms, Mendelssohn-Bartholdy oder John Cage thematisieren dieses Jahr das Motto „Schwärmerei“. Auch 2018 gastieren Solisten von internationalem Format in Weißenhorn, darunter die vielfach ausgezeichnete Sony-Künstlerin Kateryna Titova. Das Papageno-Projekt stellt Kindern Instrumente wie Klavier und Schlagwerk bei Konzerten und Workshops vor und ist mittlerweile Bestandteil der Aktivitäten der Weißenhorner Grund- und Förderschulen (Leuchtturmprojekt, gefördert mit 4.000 Euro).
Vom 06. bis 21. Oktober 2018 bringt das „Festival Junge Künstler- Stars von Morgen“ jugendliche Klassikvirtuosen nach Illertissen. Veranstalter ist der „Freundeskreis Kultur im Schloss“. Auch der regionale Klassiknachwuchs, Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs oder Stipendiaten der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung bekommen hier die Möglichkeit, vor einem großen Publikum aufzutreten. Die jungen Musizierenden sind im Barocksaal des Vöhlin-Schlosses, in der Festhalle des Kollegs der Schulbrüder und in der Historischen Schranne zu hören. Eine gesonderte Einladung für dieses Konzerterlebnis erhalten alle umliegenden Gymnasien und Realschulen. Workshop-Angebote für Nachwuchsmusiker, die von den Solisten durchgeführt werden, runden das Konzertprogramm ab (Leuchtturmprojekt, gefördert mit 6.000 Euro; das besondere Engagement wird mit einer Ehrenamtsprämie von 600 Euro unterstützt).
Das Theaterprojekt „Wenn es nach Regen riecht“ wurde vom Theater Luftschloss, ein 2015 gegründetes Kinder- und Jugendtheater im Landkreis Neu-Ulm, entwickelt. Hier schreibt und inszeniert das „Ensemble der Generationen“, bestehend aus nichtprofessionellen Darstellern im Alter zwischen 10 und 80 Jahren, gemeinsam Bühnenwerke mit künstlerischem Anspruch. Die Grundidee des Stücks ist, Abstraktes wie den Tod, die Liebe, die Hoffnung oder den Glauben als wirkliche Personen mit allzu menschlichen Problemen und Verstrickungen auf die Bühne zu bringen. Im Zeitraum vom 09. bis zum 12. Februar 2019 sind mindestens zwei öffentliche sowie zwei Schulvorstellungen geplant (gefördert mit 1.580 Euro).
Allgäu und Stadt Kempten
Beim Jungen Mindelfestival sollen Kinder für Musik und andere Kunstformen begeistert werden. Die aktive Teilnahme von Kindern ist wesentlicher Teil des Festivals. Musik ist der rote Faden. Dazu wird mit Schulen und Freizeiteinrichtungen in der Region zusammengearbeitet. Heuer steht die Zirkuskunst im Vordergrund. Kinder aus Deutschland und der Schweiz werden sich über ein gemeinsam aufgeführtes musikalisches Zirkus-Schauspiel spielerisch kennenlernen. Einen besonderen sozialen Aspekt trägt das Konzert im heilpädagogischen Heim in Ursberg für Kinder und Jugendliche bei: Gemeinsame musikalische Improvisationen sowie die „Tiergebete“ von Frieder Meschwitz stehen hier auf dem Programm. Das Junge Mindelfestival findet vom 28. Oktober bis 04.November 2018 statt (gefördert als sonstiges Musikprojekt mit 4.000 Euro).
In der weltweit bedeutenden Lauten- und Geigenbauerstadt Füssen zieht das städtische Kammermusikfestival „vielsaitig“ mit seinem hochkarätigen Angebot Besucher aus dem gesamten süddeutschen Raum an. Vom 29. August bis 08. September 2018 verschafft es sich Gehör unter dem Motto „Prisma“. Alte und neue Musik wird in den Barockräumen des Klosters St. Mang einem breiten Publikum präsentiert. Begleitet wird das Kammermusikfestival von Ausstellungen, Vorträgen, Führungen und Diskussionen. Sie helfen, den zeitgenössischen und historischen Lauten- und Geigenbau für Laien und Fachleute zu erschließen (Leuchtturmprojekt, gefördert mit 7.000 Euro).
Mit erstklassigen Konzertveranstaltungen, Meisterkursen und dem traditionellen „Abend der Begegnung“ findet vom 26. Juli bis zum 12. August 2018 der Oberstdorfer Musiksommer statt. 17 Konzerte sind in Oberstdorf, Fischen, auf dem Nebelhorn, dem Fellhorn und auf der Kanzelwand im Kleinwalsertal vorgesehen. Auch wegen der anspruchsvollen Meisterkurse erhält der Oberstdorfer Musiksommer seinen hohen internationalen Stellenwert und strahlt mit außergewöhnlichen Konzertveranstaltungen weit über die Region hinaus (Leuchtturmprojekt, gefördert mit 7.000 Euro).
Seit 68 Jahren veranstaltet die Gesellschaft „Freunde der Musik“ (rund 450 Mitglieder) die Oberallgäuer Meisterkonzerte im Veranstaltungshaus „Fiskina“ in Fischen und im „Haus Oberallgäu“ in Sonthofen. Dabei arbeiten alle Vorstandsmitglieder und Helfer völlig unentgeltlich, ohne Geschäftsstelle, Spesen oder Aufwandsentschädigungen. Ein starkes Stück Allgäu! Besonderes Anliegen ist den „Freunden der Musik“ dabei, Jugendliche mit klassischer Musik vertraut zu machen. Das gelingt durch Familienkonzerte, Workshops mit gastierenden Künstlern und vielen Freikarten für die Jugend. Mit dem Schulamt Oberallgäu findet das Projekt „Klassik isch cool“ für Grundschulen statt. Dabei erklären Musiker den Kindern ihre Instrumente und führen sie an die klassische Musik heran. Freier Eintritt für z.B. die Sonthofener Kulturtafel gibt den Meisterkonzerten darüber hinaus auch eine soziale Note. (Leuchtturmprojekt, gefördert mit 7.000 Euro; das besondere Engagement wird mit einer Ehrenamtsprämie von 700 Euro unterstützt).
Der 18. Kemptener TANZherbst vom 13. bis 21. Oktober führt schwabenweit Menschen aller Altersgruppen mit Schwung und neuen Ideen an die zeitgenössische Tanzkultur heran. Companies aus Deutschland und der ganzen Welt, professionell geleitete Workshops, zeitgenössische Performances oder der „Allgäu/SchwabenBATTLE“ takten dieses im weiten Umkreis einzigartige zeitgenössische Tanzfestival. Für dieses Jahr wurden u.a. die israelische „Kamea Dance Company“ sowie die „PrÄk Company“ aus Frankreich nach Kempten eingeladen. Das maßgeschneiderte Konzept spricht Kinder, Jugendliche, Erwachsene sowie Pädagogen aus Schulen und Vereinen in ganz Schwaben an. Hervorzuheben ist laut Bezirkstagpräsident Jürgen Reichert beim Projekt „Junger.Tanz.Schwaben“ die Einbeziehung von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Auch wird mit Kemptener Förderschulen und mit Schulen für Kinder mit Behinderung zusammen gearbeitet (Leuchtturmprojekt, gefördert mit 7.000 Euro).