Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl verabschiedet

15. Dezember 2020: Seit 1987 wirkte Dr. Peter Fassl als Heimatpfleger des Bezirks Schwaben. Mit seinem Engagement stärkte er die kulturelle Vielfalt der Region und brachte die landesgeschichtliche Forschung voran. Nach 33 Jahren wurde Dr. Fassl nun von Bezirkstagspräsident Martin Sailer im Rahmen der Bezirkstagssitzung in den Ruhestand verabschiedet: „Sie haben unsere Bezirksheimatpflege von einem Ein-Mann-Betrieb zu einem unserer wichtigsten Kulturbereiche und Aushängeschilder gemacht“, betonte Sailer. „Ich danke Ihnen herzlich für Ihre herausragende Arbeit und für Ihr unermüdliches Engagement“.
Verleihung im Rahmen des Bezirkstag

(v.l.n.r.): Heimatpfleger Dr. Peter Fassl, stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Barbara Holzmann und Bezirkstagspräsident Martin Sailer nach der Verabschiedung im Rahmen der Bezirkstagssitzung.

Dr. Peter Fassl geht nach 33 Jahren in den Ruhestand

Angefangen bei der Bau- und Denkmalkultur über die Themen Landschaft und Umwelt bis hin zu den Bewohnern Schwabens, ihren Bräuchen und Traditionen: Dr. Fassl regte zahlreiche Tagungen, Veröffentlichungen und Projekte an. Dazu zählt beispielsweise eine umfangreiche Mühlendokumentation, die in Deutschland einmalig ist. Zudem machte sich Dr. Fassl für die landesgeschichtliche Forschung zur jüdischen Geschichte Schwabens stark, initiierte unter anderem die Tagungsreihe „Geschichte und Kultur der Juden in Schwaben“ und veröffentlichte eine Vielzahl fachwissenschaftlicher Beiträge. Um historische Architektur und Baukunst zu bewahren, konzipierte Dr. Fassl zudem den Denkmalpreis des Bezirks. Die regionale Literaturszene stärkte er durch die Verleihung des Literaturpreises. Auch mit dem Bezirksarchiv im Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren trug Dr. Fassl zur Schaffung eines dauerhaften Gedächtnisses des Bezirks Schwaben bei.

Beruflicher Werdegang

Dr. Peter Fassl wurde 1955 in Augsburg geboren. Er studierte Geschichte und Theologie und arbeitete seit 1981 als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Bayerische Landesgeschichte an der Universität Augsburg. Von 1983 bis 1985 arbeitete Dr. Fassl als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Haus der Bayerischen Geschichte München, dann bis 1987 im Stadtarchiv Augsburg. 1986 promovierte Dr. Fassl an der Universität Augsburg mit einer Arbeit über den Wandel Augsburgs von der Reichsstadt zur Industriestadt. Seit 1987 wirkte er als Heimatpfleger des Bezirks Schwaben und nahm Lehraufträge an der Universität Augsburg sowie der Hochschule Augsburg wahr und verfasste zahlreiche Schriften zur Denkmalpflege, Kirchen-, Kultur-, Kunst- und Landesgeschichte Bayerns und zur schwäbischen Literaturgeschichte.