Bezirkskrankenhaus Günzburg: Werkfeuerwehr hat den „Turnaround“ geschafft

31. März 2025: Floriansjünger des BKH bekommen viel Lob für ihre Hilfsbereitschaft und ihre fachliche Qualifikation. Fuhrpark und Ausstattung sollen weiter modernisiert werden.
Regionalleiter Englert (v. r.), Feuerwehrreferent Munk, Vorstandsvorsitzender Brunhuber und Kreisbrandrat Müller bedankten sich bei der Werkfeuerwehr des BKH Günzburg für ihren Einsatz, u. a. bei der Hochwasser-Katastrophe 2024. - Foto: G. Schalk

Die Helferinnen und Helfer wurden bei der Dienstversammlung jeweils mit der Fluthelfer-Nadel des Freistaates ausgezeichnet.

2024 war für die Werkfeuerwehr des Bezirkskrankenhauses (BKH) Günzburg ein ereignisreiches und prall gefülltes Jahr. Und das lag nicht nur am Jahrhundert-Hochwasser Ende Mai/Anfang Juni. Die Aktiven absolvierten 37 Einsätze, 29 Übungen und eine ganze Reihe von Fort- und Weiterbildungen. „Ihr seid auf Top-Stand“, lobte Kreisbrandrat Stefan Müller die Truppe bei der alljährlichen Dienstversammlung in der Mensa. „Die Werkfeuerwehr ist ein Teil der Feuerwehrfamilie. Wir sind froh, dass wir sie haben. Wir brauchen sie einfach in Günzburg“, stellte Stadtbrandinspektor Christoph Stammer fest.  

Die Werkfeuerwehr des BKH betreut ein Gebiet in der Größe von etwa 30 Hektar. 100 Gebäude stehen auf dem parkähnlichen Klinikareal. Da ist es wichtig zu wissen, wo sich welches Haus mit welcher Station befindet und welche Patienten dort behandelt werden. „Nicht zuletzt deshalb brauchen wir das Fachpersonal vor Ort“, so Stammer, der zugleich Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Günzburg ist. Zusammen absolvieren die Helferinnen und Helfer zahlreiche Einsätze. Der Stadtbrandinspektor sprach von etwa 20 im vergangenen Jahr. Wobei diese Zahl rückläufig ist.

Das liegt an der Zahl der Fehlalarme und der Art der Alarmierung. Nach Angaben von Kommandant Tobias Hupfauer ist ein Konzept entwickelt worden, wonach werktags nur noch seine Werkfeuerwehr die Brandmeldeanlagen „abarbeitet“ und außerhalb dieser Zeit nach wie vor die Stützpunktfeuerwehr Günzburg mit alarmiert wird. So waren es im vergangenen Jahr in 19 Fällen Brandmeldeanlagen, die fälschlicherweise ausgelöst wurden und sich als Fehlalarme herausstellten. „Da muss künftig tagsüber nicht mehr der gesamte Löschzug der Günzburger Feuerwehr zusätzlich mit anrücken“, meinte Hupfauer. Die Stützpunktfeuerwehr ist es auch, die die Werkfeuerwehr bei der Wartung der Geräte unterstützt.

Zum Jahresende umfasste die Werkfeuerwehr 35 aktive Mitglieder, darunter sechs Frauen. Zu Beginn seiner Amtszeit sei sie noch auf der Kippe gestanden, blickte der Kreisbrandrat zurück. „Doch mit der neuen Klinikleitung ging es aufwärts. Ihr habt es geschafft“, stellte Müller lobend fest. Hinsichtlich der Großprojekte auf dem BKH-Gelände wie Neubau Psychiatrie, Sanierung des Dienstleistungs- und Logistikzentrums (DLZ) und die Existenz der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie als besondere Einrichtung gebe es gemeinsam mit der Feuerwehr Günzburg „einiges zu stemmen“. „Ich sehe uns da gut gewappnet. Wir sind in allen Bereichen auf einem guten Weg, weil alle zusammenhelfen“, sagte Müller.

Die Werkfeuerwehr ist inzwischen nicht nur personell gut ausgestattet und verfügt über eine ausreichende Zahl an Atemschutzträgern, sondern sie kann auch auf einen modernisierten Fuhrpark samt zunehmend neuer Gerätschaften zurückgreifen. „Wir waren froh, dass wir im besonderen Jahr 2024 mit dem Hochwasser auf den neuen Gerätewagen Logistik zurückgreifen konnten. Das Konzept hat sich bewährt“, betonte Brunhuber, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben.

Der Kommandant verkündete erfreut, dass er die Genehmigung zur Beschaffung eines neuen Sonderlöschfahrzeugs vom Amt für Maßregelvollzug erhalten habe. Dieses ist für die Forensische Klinik zuständig und trägt damit einen Teil der Kosten. Jetzt müsse die Regierung von Schwaben dies noch gegenüber der Aufsichtsbehörde bestätigen, dann könne hoffentlich die Ausschreibung beginnen. Laut Hupfauer soll das Sonderlöschfahrzeug das bisherige LF 8 ersetzen.

Damit nicht genug an Investitionen: Wie der Kommandant weiter berichtete, wird gerade die Atemschutzwerkstatt modernisiert und mit einer Spülmaschine für Masken, aber auch für Pressluftatmer, Helme und sonstige Ausrüstungsgegenstände modernisiert. Dazu kommt ein Trockenschrank. Außerdem will die Werkfeuerwehr ein 60-KVA-Notstromaggregat auf einem Anhänger beschaffen. Dieses ist mit einem großen Lichtmast ausgestattet und kann flexibel eingesetzt werden. Die digitale Alarmierung sei auf dem BKH-Gelände nun komplett umgesetzt worden, so Hupfauer.

Großes Lob für die Arbeit der Werkfeuerwehr kam von Ferdinand Munk. „Für die Stadt ist das BKH ein Aushängeschild – ein großer Arbeitgeber, der weit über die Region hinaus bekannt ist. Die Klinik hilft uns Unternehmern, dass wir hier eine gute Versorgung haben“, sagte Feuerwehrreferent der Stadt und Stadtrat. In Vertretung von Landrat Hans Reichhart zeichnete eine Reihe von aktiven Mitgliedern der BKH-Werkfeuerwehr jeweils mit der Fluthelfer-Nadel 2024 des Freistaates aus: German Beh, Sandra Bernert, Oliver Bigelmayr, Franziska Brutscher, Jürgen Fink, Armin Frey-Ellenrieder, Karolus Hämmerle, Tobias Hupfauer, Simon Mack, Stefan Rampp, Martin Schroweg, Georg Walter und Stefan Wiedemann.