Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren: Forensik-Patienten schwitzen für die Stadtranderholung

31. Juli 2019: Dieser Job ist schweißtreibend: Bei mehr als 30 Grad im Schatten haben Patienten aus der Ergotherapie der Forensischen Klinik Kaufbeuren tatkräftig beim Aufbau des Areals zur Stadtranderholung mitgearbeitet. 500 Mädchen und Buben werden ab Montag, 29. Juli, auf dem idyllischen Gelände zwischen Klein-und Großkemnat je eine Woche lang spielen, basteln und toben können.
Mit viel Kreativität bauten die Patienten der Forensischen Klinik Kaufbeuren auf dem Gelände zwischen Klein- und Großkemnat ein U-Boot aus Holz mit Kommandozentrale und Stockbetten auf.

Dank der äußerst kreativen, handwerklich versierten Arbeiten der 16 Patienten werden sie dort unter anderem ein großes U-Boot aus Holz vorfinden, das im Bauch sogar eine Kommandozentrale, Lichteffekte und Stockbetten enthält. Außerdem fertigten die fleißigen Helfer unter der Leitung von Andrea Grygorowicz mit großem körperlichem Einsatz eine „Wasserstaubschleuse“ („WubaBlubb“) und einen überdimensionalen Stuhl an, der den Mittelpunkt des versunkenen Tempels Atlantis darstellen soll („Traumhaus“). Das Motto 2019 lautet nämlich: „Kemlantis“ (frei zusammengesetzt aus den beiden Worten „Kemnat“ und „Atlantis“).

Die Klinik für Forensische Psychiatrie unterstützt seit 2005 den Stadtjugendring Kaufbeuren, der die jährliche Großveranstaltung ausrichtet. Die Patienten übernehmen gemeinsam mit den Ergotherapeuten jeweils den Auf- und Abbau. Die Kinder werden auch selber zu Hammer und Nägel greifen, um kleine Dörfer mit eigenen Hütten zu zimmern. Außerdem erwarten sie eine große Wasserrutsche, ein Badeweiher und eine kleine Arena. In der Woche ab 12. August werden die erstellten Bauten dann abgebaut und das Holz (Spenden von heimischen Betrieben und Gönnern) wird – so weit möglich – wiederverwertet. Das herrliche Grundstück mitten im Grünen soll in seinen Urzustand zurückversetzt werden. „Eine sehr schweißtreibende, aber für die Patienten fast immer äußerst wertvolle Erfahrung, gerade im Kontakt und Sozialverhalten“, wie Diplom-Sozialpädagoge Manfred Würzner von der Klinik für Forensische Psychiatrie feststellt.