Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren: Mit vollem Elan bis zum letzten Arbeitstag – und das mit fast 71 Jahren

11. Dezember 2024: Achim Crede macht es so, wie er es immer getan hat: Er arbeitet bis zum Schluss, und das mit vollem Elan. Dabei ist der gebürtige Marburger (Hessen) schon fast 71 Jahre alt. Am 31. Dezember 2024 ist für ihn endgültig Schluss: Dann geht der Wahl-Pfrontner in den Ruhestand. Die Bezirkskliniken Schwaben haben ihre langjährige Führungskraft offiziell verabschiedet.
Achim Crede mit seiner Nachfolgerin Sonja Kniephoff - Foto: Georg Schalk, Bezirkskliniken Schwaben

Crede war mehr als 14 Jahre für die Bezirkskliniken tätig, davon zwölf Jahre als stellvertretender Geschäftsleiter von Wohnen und Fördern, dem außerklinischen Bereich des Gesundheitsunternehmens. Außerdem fungierte er als Leiter Süd von Wohnen und Fördern und als Einrichtungsleiter der Standorte Kaufbeuren und Buchloe.

Vorstandsvorsitzender Stefan Brunhuber wies in seiner launigen Rede bei der Verabschiedungsfeier im Konferenzsaal des Bezirkskrankenhauses (BKH) Kaufbeuren darauf hin, dass Crede im Jahr 1954 geboren wurde. „Ich könnte Ihr Sohn sein. Und Pflegedirektor Andreas Gebler und Regionalleiter Claus Thoma, beide Mitglieder der Krankenhausleitung des BKH, Ihre Enkelkinder“, sagte Brunhuber und erntete viele Lacher. Die mehr als 40 Anwesenden, die zur Feier gekommen waren, bildeten „eine generationsübergreifende Runde“.

Crede ist staatlich geprüfter Krankenpfleger und absolvierte später Fort- und Weiterbildungen zum Fachkrankenpfleger für Psychiatrie und zum Pflegedienstleiter im Krankenhaus. 2010 kam er ins Allgäu, nachdem er sich auf die Stelle als Heimleiter für Kaufbeuren und Buchloe beworben hatte. „Damals war gar nicht klar, ob man Herrn Crede angesichts seines Alters von 55 Jahren einstellen sollte“, plauderte der Vorstandsvorsitzende aus dem Nähkästchen. Man tat es, und die Entscheidung sei „absolut richtig“ gewesen. „Sie sind zu uns gekommen und gleich durchgestartet“, so Brunhuber.  

Die fachliche Qualifikation sei bei einer Stellenbesetzung wichtig, das sei klar. „Am Ende suchen wir aber auch gute Typen aus“, sagte Brunhuber. Man habe Achim Crede als „einfühlsam und durchsetzungsstark“ geschätzt. Er sei nahbar, lustig, junggeblieben und könne gut kommunizieren. Unter seiner Ägide sei der Bereich Süd von Wohnen und Fördern dynamisch gewachsen. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden arbeiten hier 100 Frauen und Männer, 250 zählt der Bereich insgesamt. Inzwischen seien es mehr als 450 Menschen, die die Bezirkskliniken in ihrem außerklinischen Bereich schwabenweit betreuen.

Credes unmittelbarer Vorgesetzter, Geschäftsleiter Gerhard Becker aus Günzburg, sagte, er sei traurig. „Es war eine schöne Zeit. Ich bin dankbar, dass wir uns gegenseitig begleiten und vertreten durften.“ Einsatz und Elan seines Stellvertreters seien klasse gewesen, lobte Becker. Regionalleiter Thoma überreichte ein Geschenk der Krankenhausleitung und meinte scherzhaft: „Manche haben Zweifel, dass das wirklich das berufliche Ende darstellt. Sie glauben es erst, wenn er im neuen Jahr nicht mehr zur Arbeit kommt.“

Crede lebt mit seiner Frau Grazyna (sie arbeitet als Altenpflegerin und Fachfrau für Demenz in der Klinik St. Vinzenz) in Pfronten. Dort will er ehrenamtlich aktiv bleiben. Zum einen ist er Vorsitzender des Vereins für Nachbarschaftliche Unterstützung und Zeitvorsorge (NUZ). Bis Anfang Dezember stand er an der Spitze des Gemeindepsychiatrischen Verbunds (GPV) Ostallgäu/Kaufbeuren. Über den Jahreswechsel hinaus will der 70-Jährige seine Dozententätigkeit bei diversen Trägern fortführen.

Auf die Frage nach dem Grund, warum er seinen Arbeitsvertrag nach Rentenanspruch regelmäßig um ein Jahr verlängert hatte, antwortete er: „Weil ich immer ein tolles Team hatte. Und weil die Bezirkskliniken Schwaben ein guter Arbeitgeber sind.“ Sein Dank ging abschließend an all jene, mit denen er viele Jahre zusammenarbeiten durfte. „Ihr habt das super gemacht!“

Credes Nachfolgerin als stellvertretende Geschäftsleiterin von Wohnen und Fördern für das Allgäu ist Sonja Kniephoff. Die 39-Jährige, die in Landsberg/Lech geboren wurde, arbeitet seit Februar 2013 bei den Bezirkskliniken und führte die Bereiche „Ambulanz Betreutes Wohnen“ (ABW) sowie „Betreutes Wohnen in Familien“ (BWF). Künftig wird die Diplom-Sozialwirtin (FH) mit Weiterbildung zur Einrichtungsleitung auch für das Pflegeheim am Standort Kaufbeuren zuständig sein.