Bezirkstagspräsident Martin Sailer: „Auch Komplexstandorte wie Ursberg werden benötigt“
Investorenmodelle werden geprüft
Bezirkstagspräsident Sailer sieht bei der Finanzierung von staatlich auferlegten Sanierungsmaßnahmen auch das Land in der Pflicht: „Es braucht ein abgestimmtes Ertüchtigungsprogramm. Der Freistaat muss dabei eine entscheidende Rolle spielen.“ Insbesondere die schlechten Finanzierungsmöglichkeiten von Umbaumaßnahmen, die durch das bayerische Pflegewohnqualitätsgesetz nötig würden, wurden von der Runde kritisiert. Die einhellige Meinung: Es drohe in der Pflege und in der Eingliederungshilfe in Bayern auf Dauer ein Versorgungsengpass durch wegfallende Zimmerkapazitäten. Träger, die ihre bestehenden Wohnhäuser gesetzeskonform umgestalten, um ausschließlich Einzelzimmer bieten zu können, müssten für die dann fehlenden Wohnplätze wiederum Ersatz durch Neubauten beschaffen, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Dieser Zusammenhang der doppelten finanziellen Belastung sei in der Förderlandschaft bislang jedoch zu wenig berücksichtigt worden, so Sailer. Eine Alternative zur oft langwierigen staatlichen Förderung, nämlich Investorenmodelle mit privaten Geldgebern zur Finanzierung des sozialen Wohnungsbaus, ziehe der Bezirk ernsthaft in Erwägung, sagte der Bezirkstagspräsident.
Reichhart: Anfragen nach Plätzen werden zunehmen
Auch Hans Reichhart, Bewerber um das Amt des Landrats in Günzburg und Mitglied im Stiftungsrat des DRW, forderte eine auskömmliche Finanzierung in der Behindertenhilfe, zumal „die Nachfrage nach stationären Plätzen zunehmen wird, z.B. auch bei Menschen mit psychischer Erkrankung. Darauf brauchen wir Antworten und wir brauchen deshalb auf Dauer auch die Plätze an Komplexstandorten“, so Reichhart. Für eine Lockerung des Pflegewohnqualitätsgesetzes sehe er politisch zwar keine Mehrheiten, auch wenn zurzeit eine Revision des Gesetzes laufe und sich der Sozialausschuss des Landtags mit dem Thema befassen werde. Trotzdem müsse man sehen, „ob aufwendige Ertüchtigungen und Neubauten zur Kompensation von wegfallenden Plätzen aufgrund eines Gesetzes auf Dauer finanziell darstellbar seien“. Reichhart plädierte deshalb für einen „im Vollzug handhabbaren Weg, mit den hohen Kosten der Ertüchtigung von Gebäuden umzugehen“.
Das Dominikus-Ringeisen-Werk
In den bayerischen Regierungsbezirken Schwaben, Unterfranken und Oberbayern an über 30 Standorten begleitet das Dominikus-Ringeisen-Werk zurzeit ca. 5.000 Menschen mit einer geistigen Behinderung, mit Lernbehinderung, mit mehrfachen Behinderungen, mit Sinnesbehinderung, Autismus, erworbener Hirnschädigung, psychischer Erkrankung und Menschen im Alter. Am Standort Ursberg, dem Stammsitz der kirchlichen Stiftung, leben ca. 900 Menschen mit Behinderung. Rund 4.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für das Dominikus-Ringeisen-Werk tätig.
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