BKH Günzburg: Der neue Gerätewagen wird nicht die letzte Investition bleiben
Die Werkfeuerwehr des Bezirkskrankenhauses (BKH) Günzburg freut sich über einen neuen Gerätewagen Logistik. Das Einsatzfahrzeug wurde bei der Dienstversammlung durch die beiden Klinikseelsorger Ulrike Berlin (evangelisch) und Thomas Simon Wagner (katholisch) gesegnet. Außerdem ehrte die Wehr mit Manfred Nagel, Arthur Wiedemann (beide 30 Jahre) sowie Kommandant Tobias Hupfauer (20 Jahre) drei langjährige aktive Mitglieder.
Es gab Zeiten, da wurde an der Notwendigkeit der BKH-Werkfeuerwehr gezweifelt. „Das ist kein Thema mehr, ganz im Gegenteil. Vielmehr stellt sich die Frage: Wie können wir weiter investieren“, sagte Oberbürgermeister Gerhard Jauernig bei der Dienstversammlung, die im Haus 7 (dem Speisesaal des BKH) stattfand. Investiert wurde in jüngster Zeit bereits einiges, zum Beispiel in das neue Fahrzeug GW-L1. Die Abkürzung steht für Gerätewagen Logistik Variante 1. Er hat 172.000 Euro gekostet und ersetzt einen ausrangierten Gerätewagen, der vergangenes Jahr für die Ukraine-Hilfe gespendet wurde und nun in Tscherniwzi im ukrainischen Teil der Bukowina (Partnerregion des Bezirks Schwaben) seinen Dienst tut.
Neu sind auch mehrere Rollcontainer, mit der die Wehr erforderliches Material schnell an den Einsatzort bringen kann. Für die sechs Rollcontainer Großlüfter, Großlüfter Zubehör, Wasserschaden, Evakuierung, Atemschutz und „Gitterbox hoch“ wurden nach Angaben des Kommandanten 22.000 Euro investiert. Die gesamte Ausstattung kostete weitere 60.000 Euro. „Macht insgesamt knapp 255.000 Euro“, hat Hupfauer ausgerechnet.
In seinem Jahresrückblick 2023 berichtete der Kommandant von einer Reihe von Terminen, bei der Vertreter der Werkfeuerwehr sich diverse Einsatzfahrzeuge haben zeigen lassen. Nicht ohne Grund: „Wir möchten demnächst ein neues Löschfahrzeug ausschreiben“, verriet Hupfauer. Der Vorstand der Bezirkskliniken Schwaben habe das Budget dafür bereits genehmigt, es müssten nur noch Details geklärt werden, informierte Regionalleiter Benjamin Englert. In diesem Zusammenhang dankten Englert, Hupfauer und OB Jauernig explizit dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Brunhuber, selbst ein aktiver Feuerwehrmann, für die Unterstützung.
Die Werkfeuerwehr ist für ein etwa 30 Hektar großes Areal zuständig. Es umfasst das BKH als größten Standort der Bezirkskliniken, die Kreisklinik Günzburg, Dialysezentrum, Herzkatheterlabor, Strahlentherapie und Ärztehaus. Viele Einsätze werden gemeinsam mit der Stützpunktfeuerwehr Günzburg absolviert. Die beiden Kommandanten Hupfauer und Stadtbrandinspektor Christoph Stammer betonten das gute, vertrauensvolle Miteinander und „die Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ (Stammer).
Aktuell zählt die Werkfeuerwehr 33 Aktive, davon fünf Frauen. Dabei handelt es sich ausschließlich um Beschäftigte am Klinikstandort. Diese wurden vergangenes Jahr 58 Mal alarmiert: 23 Mal löste die Brandmeldeanlage aus, es gab drei Brände, 22 Mal mussten die Floriansjünger technische Hilfe leisten, zum Beispiel bei Ölspuren, Wasserschäden, nach Unwettern oder bei einem Verkehrsunfall. Zehnmal wurde die Werkfeuerwehr gerufen, um den Hubschrauber-Landeplatz zu sichern.
Wie der Kommandant weiter berichtete, absolvierten die Aktiven 34 Übungen, zahlreiche Lehrgänge und nahmen an einer Reihe von gesellschaftlichen Veranstaltungen teil. Im Kalender eines „recht gefüllten Jahresprogramms“ (Hupfauer) stand auch die Teilnahme von Feuerwehrfrauen an einem Selbstverteidigungskurs.
„Die Werkfeuerwehr ist total wichtig, sie ist für den ganzen Standort da“, betonte Vorstandsvorsitzender Brunhuber. „Ihr seid eine tolle Truppe“, rief er den Anwesenden zu. „Großer Dank an die ganze Mannschaft: Ich kann mich immer auf Euch verlassen, wenn wir Euch brauchen“, ergänzte Regionalleiter Englert. OB Jauernig sprach vom „achten Stadtteil“, den der weitläufige Klinikcampus darstelle, von einer „Stadt in der Stadt“. „Die Feuerwehr im Allgemeinen und die Werkfeuerwehr im Besonderen stehen vor sehr großen Herausforderungen. Deshalb ist es gut, richtig und wichtig, dass wir solche Einrichtungen haben“, sagte der Rathauschef mit nachdenklichen Worten mit Blick auf die menschengemachten Krisen und die Folgen des Klimawandels.
Kreisbrandinspektor Albert Müller lobte das Engagement der Feuerwehrfrauen und -männer. „Auf dem BKH-Gelände gibt es viele Kliniken und Einrichtungen. Da kann es zu Herausforderungen kommen, die sehr speziell sind.“ Deshalb sei es wichtig, so Müller, dass die Werkfeuerwehr optimal und bedarfsgerecht ausgestattet ist. Er wünschte den Aktiven „stets eine gesunde und unfallfreie Rückkehr“ mit ihrem neuen Fahrzeug.
Feuerwehrreferent und Unternehmer Ferdinand Munk überreichte dem Kommandanten 40 Eintrittskarten für die Feuerwehrerlebniswelt in Augsburg. Wer aus dem Kreis der Helfer Interesse hat, könne geneinsam mit der Familie dort einen Besuch abstatten.