Corona-Virus-Mutation im Bezirkskrankenhaus Günzburg entdeckt
Zwei Patienten, die sich auf einer psychiatrischen Station befanden und bei stationärer Aufnahme negativ getestet worden waren, sollten Anfang dieser Woche aus dem Akutkrankenhaus entlassen und in die Reha verlegt werden. Deswegen wurden sie am Montag, 8. Februar 2021, erneut mittels PCR getestet. Überraschenderweise kam es bei beiden zu einem positiven Befund. Sofort wurden beide Patienten auf die Klinik-interne Covid-Station verlegt und dort in Einzelzimmern isoliert. Gleichzeitig wurde das Labor beauftragt, nach Virus-Mutationen zu suchen.
Am Morgen des 9. Februar wurde sofort das vorhandene Klinik-interne Konzept zum Vorgehen bei Virus-Mutationen prophylaktisch aktiviert. Die betroffene Station wurde als Kohorte isoliert, alle dort tätigen Mitarbeitenden sowie Patienten wurden getestet und strenge Hygieneauflagen umgesetzt. Alle Beschäftigten in diesem Bereich wurden über die Situation und die strengen, aber notwendigen Maßnahmen informiert. Zudem wurden ihnen Maßnahmen für den privaten Bereich empfohlen.
Das Ergebnis der Tests: alle negativ – sowohl alle Mitarbeitenden als auch die übrigen Patienten. Beschäftigte und Patienten werden nun täglich mittels Antigen-Schnelltest getestet, alle drei bis vier Tage findet eine PCR-Kontrolle statt.
Am Abend des 9. Februar wurde vom zuständigen Labor der Nachweis einer S-Gen Mutation N501Y gemeldet. Im Verlauf ergab die weitere Differenzierung den Nachweis der Mutation B1.1.2 aus Großbritannien. Betroffen ist allerdings nur eine Person. Bei der anderen wurde diese Mutation nicht festgestellt. Beide Patienten sind asymptomatisch, es geht ihnen den Umständen entsprechend gut.
Alle positiven Befunde wurden automatisch an das Gesundheitsamt Günzburg gemeldet. Somit ist das Gesundheitsamt von Anfang an mit eingebunden. Es besteht ein täglicher enger Austausch zwischen dem Gesundheitsamt Günzburg und dem BKH. Bei einem Treffen der örtlichen Krankenhausleitung und Vertretern der Behörde am Mittwoch, 10. Februar, in Günzburg wurde das weitere Prozedere im Detail besprochen und festgelegt. Dabei ging es auch um die aktuelle Vorgehensweise und das vorliegende Konzept, das vom Gesundheitsamt als gut und ausreichend bewertet wurde.
Die Herkunft der Mutation ist bislang nicht geklärt. Aus diesem Grund hat das Gesundheitsamt Günzburg eine zweimalige Testung aller 1500 Mitarbeitenden der Bezirkskliniken Schwaben am Standort Günzburg mittels PCR-Abstrich im Abstand von einer Woche angeordnet, um einen aktuellen Stand zu ermitteln. Einerseits werden diese Testungen in allen klinischen Bereichen und Stationen eigenverantwortlich durchgeführt. Andererseits werden die Abstriche der verwaltungs- und versorgungsnahen Bereiche (Dienstleistungs- und Logistikzentrum, Verwaltung, Technik usw.) über das Gesundheitsamt organisiert. Die Behörde kontaktiert die Mitarbeitenden in den letztgenannten Einrichtungen und Teilbereichen direkt und organisiert auch die Termine für sie.
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bezirkskliniken Schwaben, Wolfram Firnhaber, hat alle Beschäftigten am Standort Günzburg um Unterstützung gebeten, bei diesen wichtigen Maßnahmen mitzumachen. „Sie sollen uns allen helfen, die Ausbreitung der Virusmutation in unserer Klinik, aber auch im privaten Umfeld einzudämmen“, sagt Firnhaber.