Das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren startet mit Festakt in neue Saison
Bei Minusgraden öffnete das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren am 1. März Türen und Tore und feierte den Saisonbeginn selbst im Rahmen eines Festaktes, um mit den ersten Besuchern persönlich ins Gespräch zu kommen. „Wir freuen uns, dass es nun wieder losgeht und wir ein buntes und vielfältiges Programm anbieten können“, zeigt sich Museumsleiter Dr. Niethammer begeistert. „Der neuerliche Wintereinbruch und die Kälte werden heute sicherlich nicht allzu viele Besucher ins Museum locken, trotzdem tut das der guten Stimmung keinen Abbruch und wir zeigen, dass wir wieder vor Ort sind“, erklärt der Museumsleiter.
Auch der stellvertretende Bezirkstagspräsident, Edgar Rölz, Landrat Alex Eder, Bürgermeister Hermann Gromer und die 1. Vorsitzende des Heimatdienstes Illertal, Simone Zehnpfennig-Wöhrle, gaben sich aus Anlass der Eröffnung und der anschließenden Pressekonferenz die Ehre. In seiner Ansprache dankte Rölz den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz. Der Erfolg des Schwäbischen Bauernhofmuseums beruhe nicht zuletzt darauf, dass sich die Mitarbeiter hier vor Ort mit dem Museum in hohem Maße identifizieren und sich darüber hinaus auch mit viel persönlichem Engagement einbringen. In der anschließenden Pressekonferenz warf Rölz einen Blick in die Zukunft und betonte, dass mit der Satzungsänderung am 27. Juni, dem Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren eine wichtige Weichenstellung bevorstehe. Das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren ändert nämlich seinen Namen und wird künftig unter der Firmierung Schwäbisches Freilichtmuseum Illerbeuren seine Geschäfte führen. „Damit geben wir dem Museum auch nach außen hin den Anstrich, den es verdient“, so Rölz. „Aufgrund seiner Größe und von seiner inhaltlichen Vielfalt her ist der Aufstieg in die 1. Liga der Freilichtmuseen mehr als verdient.“
Landrat Alex Eder kann dem nur zustimmen und bekennt in seiner Ansprache der Presse gegenüber, dass er stolz ist, dass ein so großes Museum die kulturelle Landschaft seines Landkreises bereichert. Eder verhehlt nicht, dass er bei großen Finanzierungsvorhaben auch schon mal die ein oder andere kritische Nachfrage stellt, aber insgesamt ist seine Begeisterung für das Museum ungebrochen. „Das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren erfüllt über seinen wissenschaftlichen Anspruch hinaus wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgaben, ist außerschulischer Lern- und Begegnungsort“, so Eder. „Der Blick in die Vergangenheit ist wichtig, damit wir heute lernen können, was man früher ganz automatisch und intuitiv gelebt hat.“ Eder verweist hier im Besonderen auf den ressourcenschonenden Umgang mit Nahrungsmitteln, den Umgang mit Energie und mit Tieren.
Bürgermeister Hermann Gromer fand für das Museum lobende Worte und sprach Niethammer und seinem Team seinen Dank aus. Nach einem durchaus holprigen Leitungswechsel, der maßgeblich durch den Brand des Hauses Siegertshofen belastet wurde, konnten sich Museum und Gemeinde annähern und arbeiten heute wieder Schulter an Schulter zusammen.
Vorsitzende Simone Zehnpfennig-Wöhrle freut sich ebenfalls über eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und stellt im Rahmen der Pressekonferenz das traditionelle Festspiel vor, das alle 25 Jahre auf dem Museumsgelände aufgeführt wird. In diesem Jahr wird das Stück von Regisseur Richard Aigner zum vierten Mal inszeniert und setzt sich thematisch mit dem 30-jährigen Krieg auseinander. Gespielt wird das Stück überwiegend von Laien. „Das gesamte Dorf ist involviert und arbeitet hochengagiert“, freut sich Zehnpfennig-Wöhrle. Das Museum unterstütz den Heimatdienst und stellt im Vorfeld Räumlichkeiten zur Verfügung und bietet Gelegenheit im Eingangsbereich eine eigene Kasse für den Vorverkauf aufzubauen.
Die Besucher erwartet 2023 wieder ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm. Neu sind offene Führungen extra für Kinder jeden letzten Sonntag im Monat, außerschulische Workshops für Kinder, eine Woche speziell zum Thema Bauen mit Führungen über die Baustellen auf dem Museumsgelände, handwerkliche Vorführungen und Workshops. „Außerdem organisieren wir in diesem Jahr zum ersten Mal eine Feuerwehr-Oldtimer-Schau, bei der wir den Feuerwehren aus der Region eine Plattform bieten, ihre historischen Fahrzeuge zu präsentieren“, freut sich Niethammer. Das Highlight in diesem Jahr bildet die Ausstellungseröffnung des Hauses zur Schützenkultur am 1. Mai. Nach mehr als sieben Jahren ist es nun soweit und was lange währt, wird endlich gut. „Wir freuen uns, dass wir unseren Besuchern und Gästen nun endlich den Einblick in die Kulturhistorie des Schützenwesens gewähren können, den wir schon vor so vielen Jahren versprochen hatten“, zeigt sich Niethammer sichtlich erleichtert.