Delegation aus Kirgistan zu Besuch in der Schule der Dorf- und Landentwicklung (SDL) Thierhaupten

18. Juli 2019: Auf Einladung der Hanns-Seidel-Stiftung hält sich derzeit eine Delegation aus Kirgisistan in Schwaben auf. Im Regierungsbezirk Issyk-Kul soll die kommunale Verwaltung gestärkt werden.
Delegation aus Kirgistan zu Besuch in der Schule der Dorf- und Landentwicklung Thierhaupten.

Zusätzlich steht eine Verwaltungsreform an, die mit dem Aufbau von dezentralen Strukturen einhergeht. Ziel ist es, die Bürgerbeteiligung bei nachhaltigen Entwicklungsmaßnahmen zu stärken sowie eine Plattform für eine sich entwickelnde Zivilgesellschaft zu schaffen, so der Gouverneur von Issyk-Kul. Die Teilnehmer der Delegation setzen große Hoffnungen auf den Demokratisierungsprozess in ihrem Land. Ein Besuch in der Schule der Dorf- und Landentwicklung Thierhaupten (SDL) war deshalb geradezu Pflicht.

Besuch in der SDL Thierhaupten obligatorisch

Um den Bildungsauftrag der SDL Thierhaupten zu verstehen, erklärte die Geschäftsführerin Gerlinde Augustin den föderalen Staatsaufbau der Bundesrepublik Deutschland. Im Sinne des Subsidiaritätsprinzips regelt und ordnet der Staat nicht alles, sondern er gibt Macht ab an die unteren Verwaltungsebenen, unterstützt diese durch Rahmengesetze und Förderprogramme. So ist der wichtigste Partner der SDL die Verwaltung für Ländliche Entwicklung mit ihren Instrumenten und Angeboten.
Jede Entwicklung hat ihren Ausgangspunkt in der Kultur und in der Geschichte einer Region, erläuterte Gerlinde Augustin den Gästen aus Kirgisistan. So gingen von Klöstern immer wichtige Entwicklungsimpulse für die jeweiligen Regionen aus. So sieht sich die Schule der Dorf- und Landentwicklung Thierhaupten in dieser Tradition.

Eigenverantwortung vor staatlichem Handeln

Als Forum für den ländlichen Raum ist die SDL eine Einrichtung für engagierte Menschen in den ländlichen Kommunen. Die Entwicklung und Förderung von Initiativen mit Betroffenen, Kommunalpolitiken und Verwaltungsfachleuten sei ein Schwerpunkt der SDL, erklärte Gerlinde Augustin. Aber es geht auch um die Wissensvermittlung und um den Erfahrungsaustausch. Eine große Rolle spielt dabei die Motivation. „Um Eigeninitiative anzuregen, muss man die Herzen der Menschen öffnen, nur dann kommt Begeisterung auf. Das Flair des ehemaligen Benediktinerklosters, ausgefeilte Arbeitsmethoden und die Analyse von komplexen Wirkungszusammenhängen schulen den Blick für die künftigen Herausforderungen. Gerlinde Augustin nannte die Herausforderungen, die unsere ländlichen Gemeinden zu bewältigen haben. Zu allen relevanten Themen werden auch Fachseminare durchgeführt. Dafür greift die SDL auf ein großes Netzwerk an Fachleuten aus verschiedenen Verwaltungen und Berufen zurück.

Die SDL Thierhaupten möchte die Strukturen und Qualität in ihren Dörfern halten. Der dafür notwendige Wissenstransfer ist auch über ein Internetportal möglich. Doch letztlich ist die Kommunikation mit den Betroffenen nicht zu ersetzen. Lebhaft diskutierten die Gäste über Methoden zur Mitwirkung und über ihren Wunsch, ähnliche Bildungseinrichtungen in Kirgisistan aufzubauen.
Zusammenfassend erkannten die Gäste, dass nicht alle Entwicklungen von oben verordnet sind. Eine moderne Kommune mit einem funktionierenden Gemeinwesen lebt vom Engagement ihrer Bürger.
Auf dem Programm stehen noch das Landratsamtes Augsburg und das Amt für Ländliche Entwicklung in Schwaben.

Gerlinde Augustin, Geschäftsführerin
Schule der Dorf- und Landentwicklung e.V.
Telefon 0 82 71/41 44 1
augustin@sdl-thierhaupten.de
www.sdl-thierhaupten.de
www.infoportal-land.de