Digitales Theaterprojekt: Internationale Zusammenarbeit unter Corona-Bedingungen
Um den Kontakt trotz der Einschränkungen durch Corona aufrechtzuerhalten, startet nun ein kreatives Projekt: ein digitales Theater. „Partnerschaft bedeutet für mich, auch in Zeiten von Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen über Ländergrenzen hinweg Brücken zu bauen und Wege zu finden, das Miteinander zu stärken und gemeinsam etwas zu schaffen“, betont Bezirkstagspräsident Martin Sailer.
Seit Anfang November treffen sich die Teilnehmer vor ihren Bildschirmen und zeigen, wie Zusammenarbeit mithilfe von Chat-Plattformen übers Internet funktioniert. Drei Gruppen aus Deutschland, Rumänien und der Ukraine be-schäftigen sich in den kommenden Wochen mit den Themen Zugehörigkeit, Sprache und Identität. Ziel ist es, im Frühjahr 2021 mit den drei Einzelproduktionen eine gemeinsame, digitale Bühne zu bespielen.
Das Theaterprojekt steht unter dem Titel „Selbstportrait – Versuche der Verortung“: Grundlage ist das Gedicht „Selbstportrait“ der Lyrikerin Rose Ausländer. Ausländer wurde 1901 in Czernowitz geboren und hatte jüdische Wurzeln. Ihre Biographie ist geprägt von zwei Weltkriegen, Vertreibung und Exil. Die Lyrikerin sprach mehrere Sprachen und beschäftigte sich mit dem Thema Kommunikation. Das greifen nun auch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Theaterprojekts unter der Leitung von Regisseurin Gianna Formicone auf. Beteiligt sind außerdem Cosmin Panaite vom Studententheater „Fabulinus“, Suceava und Oleh Barasij vom Kulturzentrum „Gedankendach“, Tscherniwzi. Das Europabüro des Bezirks Schwaben koordiniert die Zusammenarbeit. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa.