Ein etablierter Anlaufpunkt für junge Menschen: Bezirk Schwaben und Stadt Günzburg feiern 10 Jahre Jugendtreff in der Dr.-Georg-Simnacher-Stiftung
Eine „Wohnanlage in lebendiger Nachbarschaft“ soll die Dr.-Georg-Simnacher-Stiftung laut ihrer Satzung sein. „Was könnte lebendiger sein als ein funktionierender Treff für junge Menschen?“ fragte Leiterin Cornelia Reisenbüchler die Gäste aus Politik, Verwaltung sowie aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern und Partnern bei der Feier im Glashaus der Anlage. Bezirksrätin Stephanie Denzler überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Bezirkstagspräsidenten und betonte die herausragende pädagogische Arbeit, die durch die Jugendhilfe Seitz im Jugendtreff gewährleistet werde. Neben den regulären Freizeitangeboten im Treff und gemeinsamen Aktivitäten wie Ausflügen spiele auch die Beratung eine zentrale Rolle, etwa bei der Jobsuche oder bei der Nutzung digitaler Medien. Der Jugendtreff sei damit ein „Wegweiser für die Jugendlichen“, nicht zuletzt in der politischen Bildung.
Für Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig sorgten auch weitere Aspekte für den Erfolg des Jugendtreffs: „Ein Jugendtreff muss zentral liegen, darf niemanden stören und muss genügend Platz bieten.“ Dass ein Ort mit all diesen Vorzügen der offenen Jugendarbeit zur Verfügung steht, dafür bedankte sich der Jugendtreff-Leiter Michael Seitz. Er erinnerte daran, welchen gesellschaftlichen Wert die Arbeit im Jugendtreff habe: „Jugendliche von heute sind Bürger von morgen“. Entsprechend wichtig sei es, Jugendlichen einen sozialen Rahmen zur Weiterentwicklung, persönlichen Öffnung und - auch politischen - Beteiligung zu bieten. Wie genau diese Handlungsbefähigung Jugendlicher durch Angebote der offenen Jugendarbeit gelingen kann, führte der Diplom-Soziologe Dr. Florian Straus in einer Festansprache aus. Wichtig sei es, Jugendliche zu unterstützen, Beziehungen zu ihren „Peers“ zu entwickeln und als Teil der Gemeinschaft persönlich zu wachsen. Gemeinsam durch die Angebote der Jugendarbeit Neues entdecken und sich entfalten zu können, sei dabei vor allem für sozial benachteiligte Jugendliche von großer Bedeutung. Besonderen Erfolg verspreche hierbei, Jugendliche eigene Aktionen mit allen notwendigen Schritten selbst gestalten zu lassen, und sie so an gesellschaftliches Engagement heranzuführen.
Dass dieses „Mitmachen“ auch im Jugendtreff gelebt wird, wurde beim Empfang im Jugendtreff deutlich. Hier feierten mehrere Jugendliche mit, die regelmäßig in den Treff kommen und dort freiwillig Aufgaben übernehmen, beispielsweise als DJ. Solches Engagement wird besonders bei der „Guntia Beats Party“ am 27. Oktober, die Jugendliche aus Günzburg mit Unterstützung selbst organisieren werden, gefragt sein. Auch Patrizia will sich hier auf jeden Fall einbringen. Ob sie sich an der Bar, beim Schreiben der Getränkekarte oder in anderer Form beteiligt, weiß sie noch nicht genau. Was sie aber schon jetzt weiß: „Organisieren macht mir Spaß.“