Ein „Fachzentrum Holz“ für die Region - Die Schreinerei Ursberg stellt sich neu auf
Weil es im Laufe der Jahre eine immer stärkere Zusammenarbeit der beiden Produktionsbereiche gab, wurde bereits im Jahr 2013 der Entschluss gefasst, diese unter einem Dach zu vereinen. Dazu waren in der Schreinerei im Vorfeld umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen notwendig. Mit diesen wurde 2018 begonnen. Nach über drei Jahren Bauzeit und einer Investitionssumme von rund zwei Millionen Euro konnten die Baumaßnahmen jetzt abgeschlossen werden.
Dazu zählt vor allem der Einbau von zwei Gruppenräumen für Menschen mit Behinderung und die Erweiterung und Renovierung der Sozial- und Gemeinschaftsräume. Daneben mussten neue baurechtliche, energetische und technische Anforderungen umgesetzt werden. Gefördert wurde der Umbau durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, die Bundesagentur für Arbeit sowie den Bezirk Schwaben.
Die Schreinerei der WfbM Ursberg deckt als Eigenbetrieb primär den Bedarf an Möbeln und Holzprodukten innerhalb des Dominikus-Ringeisen-Werks. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesbezüglich viel spezielles Know-How angeeignet, um den besonderen Anforderungen an Produkten und Ausstattung für Menschen mit Behinderung gerecht zu werden. Dafür bedankte sich der stellvertetende Vorstandsvorsitzende Michael Winter bei der Belegschaft der Schreinerei: „Mit der Zusammenlegung der beiden Produktionsbereiche und durch Ihr Engagement und Ihren Einsatz haben wir ein ‚Fachzentrum Holz‘ geschaffen.“
Die Schreinerei Ursberg ist darüber hinaus für private und gewerbliche Kunden tätig. „Wir decken die komplette Produktpalette von Möbeln, Kücheneinrichtungen, Innenausbau bis hin zu Fenstern, Innentüren und Bauelementen ab“, sagt Betriebsleiter Michael Broll. Auch industrielle Fertigung, Lohnaufträge oder Laserbearbeitung sind möglich. Das dritte Standbein ist die Produktion von hochwertigen Holzspielwaren, die bundesweit vertrieben werden.
Aktuell arbeiten rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit und ohne Behinderung in der Schreinerei. Die aktuell erfolgte Zusammenlegung der beiden Arbeitsbereiche bezeichnet Michael Broll als gelebte Inklusion am Arbeitsplatz: „Bei uns arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand.“ Nachwuchsarbeitskräfte sichert die Schreinerei durch Ausbildungsplätze für Jugendliche mit und ohne Förderbedarf. „Im Rahmen einer Berufsausbildung im Berufsbildungswerk ist bei uns eine Ausbildung als Fachpraktiker für Holzverarbeitung möglich, sowie eine reguläre Ausbildung zum Tischler oder zur Tischlerin“, so Michael Broll.
„Die Segnung eines Gebäudes oder eines Betriebs dient immer den Menschen, die darin arbeiten“, sagte der Direktor und Vorstandsvorsitzende des Dominikus-Ringeisen-Werks Walter Merkt, der gemeinsam mit seinem designierten Nachfolger Martin Riß, der Belegschaft und zahlreichen geladenen Gästen einen Wortgottesdienst in den Räumen der Schreinerei feierte. Im Zuge dessen erhielt die Schreinerei auch einen Namenspatron: Der heilige Matthias, Patron der Bauhandwerker und Schreiner und personifiziert durch eine Statue aus Holz, soll ab sofort seine schützende Hand über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Mitarbeiter-Bläserensemble der WfbM Ursberg.
Weitere Informationen zur Schreinerei Ursberg unter www.drw.de/schreinerei