Ein Klassiker und einer Deutsche Erstaufführung feiern im Oktober am Landestheater Schwaben Premiere

07. September 2021: Eine Deutsche Erstaufführung und ein Klassiker werden im Oktober Premiere am Landestheater Schwaben feiern. „Zitronen Zitronen Zitronen“ wird ab dem 1. Oktober im Studio zu sehen sein und handelt von einer Welt in der die Menge der Wörter streng begrenzt ist.

Sam Steiners Stück kreist um die (Un-)Möglichkeiten von Sprache – ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Macht. Es handelt von Liebe und Eifersucht, politischem Aktivismus und der Frage, wie wir die Energie bekommen, widerständig zu sein. In „Die Jungfrau von Orleans“ von Friedrich Schiller wird sprachgewaltig von einer höchst ungewöhnlichen Frauenfigur erzählt. Schillers Johanna ist eine Frau der Tat, die einer zerrütteten Gesellschaft eine große Vision schenkt. Das komplexe, bildreiche Geschichtsdrama um Religiosität, Nationalismus und Machtpolitik zeigt eindrucksvoll, wie die Vision eines Einzelnen die Gesellschaft zu beflügeln vermag. Premiere ist 15. Oktober im Großen Haus.

★ Zitronen Zitronen Zitronen (DE)
Schauspiel von Sam Steiner
Deutsch von Stefan Wipplinger

Eine durchschnittliche Person spricht 123.205.750 Wörter in ihrem Leben. Aber was wäre, wenn es da auf einmal eine Grenze gäbe? Sam Steiner entwirft eine Welt, in der wir gezwungen werden, weniger zu sagen. Die meisten Paare entwickeln ihre Privatsprache, ihre eigenen Gesten und Codes. Einige davon werden sogar von Beziehung zu Beziehung weitergetragen. Aber darf ich überhaupt nochmal „Ich liebe dich“ sagen, wenn ich diesen Satz schon einmal jemand anderem gesagt habe? Wenn die Menge der Wörter streng begrenzt ist, müssen wir womöglich genauer hinschauen, um zwischen den Zeilen zu lesen. Genau das passiert Bernadette und Oliver, die sich zum ersten Mal in der vielversprechenden Umgebung eines Katzenfriedhofs treffen. Sie verlieben sich schnell und beginnen eine Beziehung. Sie stoßen auf erste Probleme, erleben erste Konflikte, lösen sie oder lernen, damit zu leben. Doch dann erlässt die Regierung aus unerklärlichen Gründen ein neues Gesetz. Jeder Bürger darf nur noch 140 Wörter pro Tag verwenden. Wie konnte es passieren, dass so ein Gesetz durchkommt? Während Oliver seiner Empörung freien Lauf lässt, sich immer aktiver an Protesten beteiligt, ist Bernadette zurückhaltender und versucht die Motivation der Regierung und die möglichen Konsequenzen des Gesetzes zu relativieren.
Sam Steiners Stück kreist um die (Un-)Möglichkeiten von Sprache – ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Macht, die auf diejenigen übergeht, die eine Sprache haben, und diejenigen machtlos zurücklässt, die sprachlos sind. Es geht um das, was wir sagen und wie wir es sagen und um die Dinge, die wir nur in der Stille hören können; es handelt von Liebe und Eifersucht, toten Katzen, politischem Aktivismus und der Frage, wie wir die Energie bekommen, widerständig zu sein. Es geht um Augenkontakt und ZITRONEN ZITRONEN ZITRONEN.
PREMIERE: Freitag, 01. Oktober 2021 – 20:00 Uhr – Studio
Weitere Termine: 12., 13., 14., 19., 23., 29. und 30. Oktober um 20:00 Uhr und 03. und 31. Oktober um 19:00 Uhr.
Inszenierung: Anne Verena Freybott- Bühne & Kostüme: Franziska Isensee - Mit: Elias Baumann, Nadja Bruder

★ Die Jungfrau von Orleans
Romantische Tragödie von Friedrich Schiller

DIE JUNGFRAU VON ORLEANS (1801), klassisches Meisterwerk und zu Schillers Lebzeiten sein wohl beliebtestes Drama, erzählt sprachgewaltig von einer höchst ungewöhnlichen Frauenfigur: Idealisierte Nationalheilige, Ikone weiblicher Zurückhaltung, Kampfmaschine in Männerkleidern oder doch religiöse Fanatikerin? Schillers Johanna ist aus jedem dieser Blickwinkel eine Frau der Tat, die – mit der weißen Fahne in der Hand – ihren ermatteten und tatenlosen Zeitgenossen vorausgeht und einer zerrütteten Gesellschaft eine große Vision schenkt. Johannas Weg scheint zumindest ihrem Vater klar: Heiraten soll das Hirtenmädchen und im abgeschiedenen Landleben dem hundertjährigen Krieg der Franzosen gegen die Engländer fernbleiben. Doch Johanna weigert sich und greift nach Höherem: Gott habe sie berufen im Krieg an der Spitze der entmutigten Franzosen zu kämpfen, zu siegen und den französischen König Karl VII. auf beider Länder Thron zu setzen. Und so geschieht es auch. Die Jungfrau führt das Männerheer in Schlacht und Sieg, ist der tapferste aller Kämpfer. Ungeahnter Aufstieg und ungehörige Anmaßung einer jungen Frau zugleich: Johanna wird ihren Siegeszug nicht überleben und das persönliche Glück nie kennen lernen.
DIE JUNGFRAU VON ORLEANS ist ein höchst komplexes, bildreiches Geschichtsdrama um Religiosität, Nationalismus und Machtpolitik. Schillers faszinierende Frauenfigur lebt im Mittelalter und stellt ganz heutig brisante Fragen nach weiblichen Identitätsentwürfen und der Vereinbarkeit von privaten Sehnsüchten und gemeinschaftlichem Handeln.
PREMIERE: Freitag, 15. Oktober 2021 – 20:00 Uhr – Großes Haus
Weitere Termine: 16., 20., 21., 22., 26. Oktober und 09., 10., 11. und 13. November um 20:00 Uhr. 17. und 24. Oktober und 07. und 14. November um 19:00 Uhr.
Inszenierung: Kathrin Mädler- Bühne & Kostüme: Mareike Delaquis Porschka - Mit: David Lau, Tobias Loth, Klaus Phiipp, Franziska Roth, Tim Weckenbrock


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Eva-Maria Trütschel
Referentin für Presse, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
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