Elf neue Räume für das Bezirkskrankenhaus Kempten

18. November 2019: „Neu gebaut – und schon wieder zu klein“, so leitete der Vorstandsvorsitzende der Bezirkskliniken Schwaben, Thomas Düll, etwas provokativ seine Begrüßung der etwa 30 geladenen Gäste ein. Obwohl der Neubau des Bezirkskrankenhauses (BKH) Kempten erst 2015 in Betrieb genommen worden sei, habe die dynamische Entwicklung der Klinik nun eine Aufstockung der Eingangshalle mit elf neuen Funktions- bzw. Büroräumen erforderlich gemacht.
Das obere Geschoss ist neu: Direkt über der Eingangshalle des BKH Kempten wurde aufgestockt. Dort stehen nun elf neue Räume zur Verfügung.

So stünden nun Räume für die inzwischen eingerichtete Regionalleitung Südwest, die psychiatrische Institutsambulanz (PIA), die neuropsychologische Testung, die Aufnahme- und Notfallkoordination, den psychiatrischen Konsildienst, das Qualitätsmanagement, den Patientenfürsprecher und die Klinikseelsorge zur Verfügung. Düll äußerte sich insbesondere lobend über den besonderen Teamgeist der Mitarbeiter im BKH Kempten und die gute Zusammenarbeit mit dem Klinikum Kempten.

Auch Bezirkstagspräsident und Verwaltungsratsvorsitzender Martin Sailer lobte die im BKH Kempten geleistete Arbeit. Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik sei 1986 als erstes dezentralisiertes Krankenhaus in Schwaben neben den beiden Traditionsstandorten Kaufbeuren und Günzburg eröffnet worden. „Ich bin sehr froh, dass sich die psychiatrische Versorgung der Menschen hier in Kempten und im Oberallgäu so gut bewährt hat. Das Bezirkskrankenhaus Kempten ist ein wichtiger Pfeiler in der regionalen stationären Versorgung“, sagte Sailer. Der Neubau sei beeindruckend, insbesondere was seine Lage betrifft – vor allem der Ausblick auf die Berge begeistere. Man sei sehr froh, so der Bezirkstagspräsident, dass man hier in unmittelbarer Nachbarschaft zum Klinikum Kempten sein dürfe. „Patienten mit psychischen Krankheiten benutzen denselben Eingang wie Menschen mit somatischen Erkrankungen. Damit wird auch in der Frage der Entstigmatisierung ein Fortschritt erzielt“, unterstrich Sailer.

Dr. Stephanie Kirschhock, Oberärztin der Institutsambulanz, hob die Bedeutung des ambulanten multiprofessionellen Arbeitens in der Psychiatrie hervor. Die trage auch dazu bei, stationäre Aufnahmen zu verhindern. Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Markus Jäger dankte allen Beteiligten für die Errichtung der neuen Räume. Architekten, Bauleitung und Firmen hätten gute Arbeit geleistet. Durch die in Kempten bereits gut etablierte Aufnahme- und Notfallkoordination sei man ein verlässlicher Partner im Netzwerk der lokalen Hilfsstrukturen für psychische Krisen, so der Chefarzt. Die habe im Kontext des neuen Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetzes (PsychKHG) eine besondere Bedeutung.

Die kirchliche Segnung erfolgte durch die Klinikseelsorger Pfarrerin Jutta Schröppel und Diakon Wolfgang Rupprecht. Pfarrerin Schröppel verglich in ihrer Predigt die im BKH Kempten geleistete Arbeit mit kleinen Bausteinen für die Patienten. Mit der kirchlichen Segnung wolle man die neuen Räume und vor allen auch die hier tätigen Menschen unter den Geist Gottes stellen.

Infos zur Aufstockung des BKH Kempten


Wo? Die Aufstockung erfolgte über dem Eingangsbereich der Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Die Grundfläche beträgt 23 x 10,5 Meter.

Was? Aus statischen Gründen wurde eine Konstruktion in Leichtbauweise aus Stahl gewählt. Es entstand ein Flachdach mit Stahltrapezdach.

Wie? Die Fassade wurde analog zum Bestand gestaltet: eine Glasfassade mit Brandschutzanforderung zur Sicherung des baulichen Brandschutzes.

Ergebnis: Elf Büros bzw. Arztdiensträume und ein Wartebereich wurden verwirklicht. Nutzer sind Regionalleitung, interdisziplinäre Psychiatrie, PIA/Home-Treatment und Seelsorge.

www.bezirkskliniken-schwaben.de