Erinnerung an jüdisches Leben in Schwaben: Friedrich Thum erhält Bezirksmedaille
„Menschen wie Sie, die sich mit Leib und Seele, mit Herz und Verstand, mit ihrem ganzen Wissen für Schwaben einsetzen, die sich stark machen gegen das Vergessen und Erinnerung bewahren, verdienen eine ganz besondere Auszeichnung“, betonte Sailer im Rahmen der Verleihung.
Seit Jahrzehnten trägt Thum dazu bei, Geschichte zu vermitteln. Zum Beispiel, indem er Interessierte und Schulklassen kostenlos über den Friedhof führt. Dabei lässt er sein umfangreiches Fachwissen und auch die Erzählungen seines Vaters einfließen. Nachdem er dem Vater bereits als Kind dabei half, das Laub auf dem Friedhof zu rechen oder die Grabsteine zu säubern, übernahm Thum die Pflege der Anlage vor etwa 40 Jahren in dritter Generation. Zudem vertritt Thum die Stadt zusammen mit dem Bürgermeister, Wolfgang Kilian, im „Netzwerk Historischer Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben“ und engagiert sich regelmäßig am „Europäischen Tag der jü-dischen Kultur“. Heute erinnern etwa 250 Grabmäler auf dem jüdischen Friedhof in Harburg an die Kultur- und Religionsgeschichte der jüdischen Bevölkerung und zeu-gen gleichzeitig von den Verbrechen des Nationalsozialismus. Eine Geschichte, die Thum durch seine Arbeit wachhält. „Indem Sie sich dieser wichtigen Aufgabe in Har-burg angenommen haben, Herr Thum, tragen Sie einen bedeutenden Teil zur Erin-nerungskultur in Schwaben bei“, würdigte Martin Sailer dessen Leistung.
Die Sieben-Schwaben-Medaille erhalten Bürger des Bezirks, wenn sie sich in beson-derer Weise für das Gemeinwohl in Schwaben einsetzen.