Fachaustausch: Gäste aus Rumänien zu Besuch in Schwaben
Eine Delegation von Fachkräften aus psychiatrischen Einrichtungen in Rumänien (Suceava) war Ende Mai zu Gast in Schwaben. Dieser Austausch hat eine lange Tradition, aber durch den Ausbruch der Covid-Pandemie und den Beginn des Krieges in der Ukraine war seit 2018 kein Treffen mehr möglich gewesen.
Neben den Bezirkskliniken in Kaufbeuren und Günzburg wurde auch die Tagesstätte für psychische Gesundheit der Diakonie in Kaufbeuren und das HOI! in Kempten besucht. Zudem sahen sich die Gäste aus Rumänien die Forensik in Kaufbeuren und in Günzburg an. Die Gespräche vor Ort ermutigten die Besucher, weitere Angebote, vor allem der Nachsorge, in ihrem Land zu schaffen.
Ein weiterer Schwerpunkt war eine Führung durch die Bildungsstätte Irsee durch dessen Leiter Dr. Stefan Raueiser. Die Veranstaltungen zum 175-jährigen Jubiläum der Psychiatrie in Schwaben weckten das Interesse der Gäste. Insbesondere die Gedenkveranstaltungen an die Opfer des Nationalsozialismus und die Patientenmorde haben sie beeindruckt. Sie beabsichtigen, die eigene Institutsgeschichte in vergleichbarer Art aufzuarbeiten. „Im kommunistischen Rumänien waren die psychiatrischen Krankenhäuser oftmals ein Instrument der politischen Repression. Diese bedrückende Geschichte wurde bislang noch nicht aufgearbeitet“, sagte Tiberiu Rotaru, Direktor der Psychatrie in Siret. „Irsee ist ein Vorbild, wie wir mit diesem dunklen Kapitel umgehen können.“
Mehr Informationen zur Geschichte der Psychatrie in Schwaben finden Sie auf der Sonderseite „175 Jahre Psychatrie in Schwaben“.