Neue Gesetze sollen die Inklusion von Menschen mit Behinderung fördern
In ihren Grußworten gingen Bezirksrat Herbert Pressl, der stellvertretend für Herrn Bezirkstagspräsident Reichert sprach, sowie Landrat Thorsten Freudenberger auf die aktuelle Situation von psychisch kranken Menschen in der Region ein. Beide betonten das breite Angebot, das in den letzten Jahren für betroffene Menschen entstanden ist. Landrat Freudenberger wies insbesondere auf die Angebote im Landkreis Neu-Ulm hin, die von einer Selbsthilfegruppe, über Tagesstätten für seelische Gesundheit, Beratungsstellen, sozialpsychiatrische Dienste und Ambulant Betreutes Wohnen bis hin zum vollstationären Wohnheim reichen.
Themen des Forums waren, wie Bezirksrat Herbert Pressl in seiner Ansprache hervorhob. die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen ein, die im Januar 2017 in Kraft getreten sind und auch beim Bezirk Schwaben als Träger der Überörtlichen Sozialhilfe im Fokus stehen.
Hier setzten auch die beiden Fachvorträge an: Marc Nellen, Projektleiter am Bundesministerium für Arbeit und Soziales, stellte die Neuerungen vor, die das Bundesteilhabegesetz (BTHG) für behinderte Menschen, Angehörige und professionell Handelnde mit sich bringt. Einen Schwerpunkt setzte er Nellen dabei auf den Perspektivenwechsel, den das Gesetz, ganz im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention, mit sich bringt und die individuelle, personenzentrierte Steuerung der Eingliederungshilfe für und mit den betroffenen Menschen stärkt.
Wie Marc Nellen ging auch Klaus Klügl vom MDK Bayern in seinem Vortrag auf gesetzliche Neuerungen ein. Er erläuterte in seinem Vortrag die aktuellen Veränderungen durch das Pflegestärkungsgesetz, dass nicht nur den Pflegebedürftigkeitsbegriff neu definiert, sondern mit den sogenannten Pflegegraden die bekannten Pflegestufen abgelöst hat.
Im Anschluss an die Impulsreferate diskutierten die Teilnehmer angeregt über Zukunftsperspektiven und die Umsetzung der aktuellen Gesetzesänderungen. Diese Diskussion soll in den kommenden Monaten in den Gremien des Gemeindepsychiatrischen Verbundes fortgesetzt werden.
Abschließend bedankte sich die Vorsitzende des Gemeindepsychiatrischen Verbundes, Corinna Deininger, bei allen Referenten, den Teilnehmern und dem Vorbereitungsteam für eine gelungene Veranstaltung.