Günzburger Symposium: Nervenchirurgie mit Spinnenseide

23. Oktober 2017: Welche Möglichkeiten es in der Nervenchirurgie mittlerweile gibt, darüber informiert die Neurochirurgische Klinik der Universität Ulm, die ihren Sitz am Bezirkskrankenhaus Günzburg hat, regelmäßig. So fand nun bereits zum zweiten Mal ein sehr gut besuchtes Fachsymposium zu aktuellen Fragen statt.

Nach dem erfolgreichen Auftakt 2016 hat die Sektion „Periphere Nervenchirurgie" in der Neurochirurgischen Klinik der Universität Ulm am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg vor kurzem ihr 2. Herbstsymposium organisiert. Der Leiter der Nervensektion, Professor Dr. Gregor Antoniadis, hatte für die Veranstaltung im BKH-Festsaal zwei namhafte Referenten gewinnen können.

Professor Dr. Christine Radtke, Direktorin der renommierten Klinik für plastische und rekonstruktive Chirurgie an der Universität Wien, berichtete über eine faszinierende Entwicklung in der Versorgung von verletzten Nerven. Sie hat eine neuartige Operationstechnik für Nerven, die über eine große Distanz verletzt sind, entwickelt. Sie verwendet dafür Spinnenseidenfäden, die sie in ihrem eigenen Labor züchtet. Die Spinnenseiden sind ein Wunderwerk der Natur. Sie sind zwar nur zwei Mikrometer dünn, aber sehr elastisch und extrem reißfest. Ein Spinnenseidenfaden ist fünfmal reißfester als ein Stahlfaden der gleichen Dicke.

Dr. Robert Schleip ist Biologe und Leiter des Faszienforschungslabors an der Universität Ulm. Jede Faszientherapie ist heute in Deutschland mit seinem Namen verbunden. Die Gesundheits- und Fitnessbranche schwört seit einigen Jahren auf das Fasziengewebe. Faszien sind nicht nur eine Hülle von Muskeln und Organen, sondern sie übernehmen wichtige Funktionen und geben dem Körper Struktur und Spannung. Bei der hochinteressanten Veranstaltung, die von mehr als 120 Ärzten und Physiotherapeuten besucht wurde, folgte am Ende der Vorträge eine anregende Diskussion zu den Themen „Nerv" und „Faszie".

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