Hochkarätige Wissenschaftler aus allen Kontinenten treffen sich in Günzburg
Einer der Hauptorganisatoren ist Prof. Dr. Karl Bechter, ehemaliger Chefarzt der Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg.
Immer klarer wird der Zusammenhang zwischen schweren psychischen Erkrankungen und dem Autoimmunsystem. Laut Bechter gibt es mittlerweile Studien, die beweisen, dass Erreger und Infektionen psychische Erkrankungen wie Depressionen, Psychosen oder Alzheimer-Demenz auslösen können. Eine These, die der renommierte Mediziner aus dem Kreis Günzburg seit vielen Jahren verfolgt. Dank seiner Studien auf dem Gebiet des relativ jungen medizinischen Fachs der Psychoimmunologie hätten sich konkrete Hoffnungen auf verbesserte Therapiemöglichkeiten für Patienten ergeben, hatte Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, bei Bechters Verabschiedung in den Ruhestand vor zwei Jahren gesagt. Der 67-Jährige, der im Auftrag der Uni Ulm und des BKH Günzburg weiter forscht, freut sich, dass sich inzwischen Therapieergebnisse aus den Erkenntnissen der Studien entwickelt haben. „Es geht immer um das Dreieck Umwelt – Immunsystem – Gene“, erläutert Bechter. Aktuell arbeitet er an einem Projekt der Europäischen Union mit, das die Universität Rotterdam koordiniert.
Bei der Expertenrunde in Günzburg handelt es sich um international herausragende Vertreter auf den Gebieten der Neuroimmunologie und Psychoimmunologie: Neurologen, Psychiater, Immunologen und Grundlagenforscher aus China, Australien, Europa, Südamerika, USA und Kanada sind angemeldet. Einige von ihnen haben wichtige Preise für ihre Forschungsarbeiten bekommen. Das Treffen im wissenschaftlichen Institut der Universität auf Schloss Reisensburg ist das 14. seiner Art. Es findet alle zwei Jahre statt. Zusammen mit Prof. Bernhard Bogerts und Prof. Johann Steiner (beide Uni Magdeburg) sowie Prof. Hans Klein (Groningen; Niederlande) bringt Prof. Bechter die international anerkannten Wissenschaftler erneut zusammen. Die Teilnehmer werden sich in etwa 50 Vorträgen (alle auf Englisch) und einem halben Dutzend „Postern“ (kompakte Darstellungen wissenschaftlicher Ergebnisse) austauschen. Einige Veranstaltungen werden auch im Festsaal des BKH stattfinden.