Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung: Wie sich der Bezirk als Arbeitgeber für Inklusion einsetzt
Der Bezirk Schwaben beschäftigt überdurchschnittlich viele Mitarbeitende mit Handicap. Warum und wie er sein Bemühen um mehr Inklusion verstärken will.
Zusätzliche Unterstützung bekommt die Mitarbeiterin der Rechnungsstelle von ihren Kolleginnen und Kollegen. „Bei Fragen habe ich immer Ansprechpartner, sei es meine Kollegin oder unsere Schwerbehinderten-Vertretung. Ich fühle mich sehr gut untergebracht“, sagt die 25-Jährige, die von Geburt an blind ist. Hofstetter ist eine von aktuell 44 Menschen mit schwerer Behinderung, die beim Bezirk Schwaben arbeiten. Der Beschäftigungsanteil dieser Gruppe beim Bezirk lag 2020 bei rund 8,5 Prozent, gesetzlich vorgeschrieben ist eine Quote von fünf Prozent.
„Mitarbeitende wie Frau Hofstetter sind ein Gewinn für uns. Sie machen den Bezirk vielfältiger und bereichern unsere Arbeit jeden Tag“, sagt Bezirkstagspräsident Martin Sailer. „Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung ist für uns Ansporn, uns auch in Zukunft intern für mehr Inklusion zu engagieren.“ Zustimmung bekommt Sailer dafür von der Schwerbehindertenvertretung des Bezirks, Angelika Fritz. „Wir müssen den Arbeitsplatz unserer Mitarbeitenden noch barrierefreier gestalten“, bekräftigt Fritz und ergänzt: „Zum Teil ist uns das bereits gelungen. Im Fahrstuhl unseres Verwaltungsgebäudes bieten akustische Signale Orientierung für sehbehinderte Menschen.“ Weitere Maßnahmen für mehr Inklusion beim Bezirk Schwaben sind laut Fritz bereits geplant. 2023 soll etwa die neue Kantine des Bezirks eröffnen, in der Menschen mit Handicap tätig sein werden.
Als dritte kommunale Verwaltungsbehörde ist der Bezirk unter anderem für den Bereich Soziales und Gesundheit zuständig. Als überörtlicher Träger der Sozialhilfe fördert er beispielsweise ambulante Dienste und Angebote in der Offenen Behindertenarbeit, Tagesstätten für Menschen mit seelischen Erkrankungen und Betreutes Wohnen. Menschen mit Behinderung bietet der Bezirk zudem finanzielle Unterstützung für Fahrdienste oder das sogenannte „Persönliche Budget“ für erforderliche Hilfen.