Kinder- und Jugendfilmfestival: Wichtiger Beitrag zur Stärkung der Medienkompetenz
Der Vizepräsident des Schwäbischen Bezirkstages, Alfons Weber, zeigte sich als Mitglied der Jury begeistert von der Qualität der Filme: „Mit wachsender Begeisterung habe ich alle Filme angeschaut und war sehr angetan von der hohen Qualität. Man hat gespürt, dass sich die Jugendlichen intensiv mit dem Medium Film auseinandergesetzt haben. Deshalb ist die JUFINALE ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Medienkompetenz.“
Auch der Vorsitzende des Bezirksjugendrings Schwaben, Manfred Gahler, war beeindruckt von den Filmen: „Wir haben sehr anrührende Stücke gesehen, die auch schwere Themen wie Tod, Mobbing oder Depression bearbeitet haben. Und das mit einer hohen künstlerischen Qualität!“ Die Geschäftsführerin des Bezirksjugendrings, Claudia Junker-Kübert bedankte sich für die tolle Zusammenarbeit mit der Jury, die sich sehr engagiert ans Werk gemacht habe und dem Filmhaus Huber, die an den zwei Tagen den knapp 400 teilnehmenden Kindern und Jugendliche einen tollen Rahmen für das Schwäbische Kinder- und Jugendfilmfestival geboten hätten.
Die Preisträger im Überblick:
- Hauptpreis und Filmhaus Huber-Preis:
„Desperandum“ von „Mind Projects“ aus Memmingerberg - Hauptpreise:
- „Geh ma hoam“ vom P-Seminar JBG Türkheim
- „Let go“ von Benjamin Herb, Vincent Kleiner aus Aystetten
- „Große Fische, kleine Fische“ vom Jugendzentrum Bobingen
- Sonderpreis „Stichwort:Heimat“:
„Khodsani – Flucht und ihre Folgen“ von Dosthaye Khob, Mohammad Sharif u.a., Augsburg - Publikumspreis:
„Für einander bestimmt“ von Savage field burning, Augsburg
Kurzbeschreibung der Filme
Desperandum
Der Film beschäftigt sich in starken Bildern mit der Gefühlswelt eines Mädchens, deren Schwester gestorben ist. Sie fühlt sich schuldig und wird immer wieder von Wahnvorstellungen heimgesucht. Trotzdem findet der Film ein gutes Ende. Die Jury würdigte die professionellen schauspielerischen Leistungen und die tiefe Emotionalität, die mit den Mitteln des Films sehr gut herausgearbeitet wurde.
Geh ma hoam
Das P-Seminar des Joseph-Bernhart Gymnasiums Türkheim geht der Frage nach, was Heimat für unterschiedlichen Personen bedeutet und befragen in einer immensen Recherchearbeit verschiedene Protagonisten, die in sehr persönlichen Bekenntnissen ihren Begriff von Heimat erläutern. Diese Statements wurden durch Bilder und Musik atmosphärisch gut in Szene gesetzt.
Let go
In dieser berührenden Geschichte wird eine besondere Freundschaft erzählt. Nach vielen unbeschwerten gemeinsamen Aktivitäten wird einer der beiden Jungs mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Der Film beschreibt die Gefühlswelt des anderen, der mit dem Verlust seines Freundes fertig werden muss. Regie, Schauspiel und Filmbearbeitung wurden auf hohem Niveau von Benjamin Herb und Vincent Kleiner geleistet. Die Jury war begeistert von der hohen Emotionalität des Films, der fast komplett auf Dialoge verzichtete und die Gefühlswelten durch Bilder und Musik ausdrückte.
Große Fische, kleine Fische
Das Team des Juz Bobingen um Ufuk Calisici beschäftigte sich mit den Themen Mobbing und den Umgang mit Schwächen von anderen. Erzählt wird die Geschichte eines Menschen mit Behinderung, der oft ausgegrenzt wird, aber an einer Stelle im Film eine wichtige Rolle übernimmt. Die Jury lobte die gute Zusammenarbeit im Team und die herausragende Kameraführung.
Khodsani - Flucht und ihre Folgen
In diesem Film aus Augsburg erzählen fünf Menschen, wie sie aus Afghanistan geflohen sind und wie sie versuchen, eine neue Existenz in einem fremden Land aufzubauen. Sie zeigen offen ihre Gefühle, ihre Hoffnungen aber auch ihre Zerrissenheit und ihre Probleme. Der Film ist professionell gemacht und ein interessanter Beitrag zum Schwerpunktthema Heimat.
Für einander bestimmt
Mit einer besonderen Liebesgeschichte eroberte das Team „savage field burning“ um Benjamin Wildfeuer die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer des Festivals. Ihr elfminütiger Spielfilm zeichnet sich durch große Spielfreude und eine professionelle Kameraführung aus und bietet gute Unterhaltung und wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.