Kinder- und Jugendfilmfestival: Wichtiger Beitrag zur Stärkung der Medienkompetenz

04. Dezember 2017: Mit einer stimmungsvollen Gala mit knapp 200 Besucher/-innen ging am gestrigen Samstag (02.12.) die 15. Schwäbische JUFINALE zu Ende. Sechs Filmteams wurden mit Preisen ausgezeichnet und bekamen die Schwäbische Klappe und damit auch die Nominierung für die Bayerische JUFINALE, die im nächsten Jahr in Roth stattfinden wird.
Stolze Preisträger: Simon Niedermaier und Kiara Lachmann vom Filmteam "P-Seminar JBG Türkheim" (Mitte) bekamen von Alfons Weber (rechts) die "Schwäbische Klappe" überreicht

Gruppenbild vor der Kinoleinwand; die Preisträger halten Urkunden und den Preis (eine Filmklappe) in den Händen

Der Vizepräsident des Schwäbischen Bezirkstages, Alfons Weber, zeigte sich als Mitglied der Jury begeistert von der Qualität der Filme: „Mit wachsender Begeisterung habe ich alle Filme angeschaut und war sehr angetan von der hohen Qualität. Man hat gespürt, dass sich die Jugendlichen intensiv mit dem Medium Film auseinandergesetzt haben. Deshalb ist die JUFINALE ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Medienkompetenz.“

Auch der Vorsitzende des Bezirksjugendrings Schwaben, Manfred Gahler, war beeindruckt von den Filmen: „Wir haben sehr anrührende Stücke gesehen, die auch schwere Themen wie Tod, Mobbing oder Depression bearbeitet haben. Und das mit einer hohen künstlerischen Qualität!“ Die Geschäftsführerin des Bezirksjugendrings, Claudia Junker-Kübert bedankte sich für die tolle Zusammenarbeit mit der Jury, die sich sehr engagiert ans Werk gemacht habe und dem Filmhaus Huber, die an den zwei Tagen den knapp 400 teilnehmenden Kindern und Jugendliche einen tollen Rahmen für das Schwäbische Kinder- und Jugendfilmfestival geboten hätten.

Die Preisträger im Überblick:

  • Hauptpreis und Filmhaus Huber-Preis:
    „Desperandum“ von „Mind Projects“ aus Memmingerberg
  • Hauptpreise:
    • „Geh ma hoam“ vom P-Seminar JBG Türkheim
    • „Let go“ von Benjamin Herb, Vincent Kleiner aus Aystetten
    • „Große Fische, kleine Fische“ vom Jugendzentrum Bobingen
  • Sonderpreis „Stichwort:Heimat“:
    „Khodsani – Flucht und ihre Folgen“ von Dosthaye Khob, Mohammad Sharif u.a., Augsburg
  • Publikumspreis:
    „Für einander bestimmt“ von Savage field burning, Augsburg

Kurzbeschreibung der Filme

Desperandum

Der Film beschäftigt sich in starken Bildern mit der Gefühlswelt eines Mädchens, deren Schwester gestorben ist. Sie fühlt sich schuldig und wird immer wieder von Wahnvorstellungen heimgesucht. Trotzdem findet der Film ein gutes Ende. Die Jury würdigte die professionellen schauspielerischen Leistungen und die tiefe Emotionalität, die mit den Mitteln des Films sehr gut herausgearbeitet wurde.

Geh ma hoam

Das P-Seminar des Joseph-Bernhart Gymnasiums Türkheim geht der Frage nach, was Heimat für unterschiedlichen Personen bedeutet und befragen in einer immensen Recherchearbeit verschiedene Protagonisten, die in sehr persönlichen Bekenntnissen ihren Begriff von Heimat erläutern. Diese Statements wurden durch Bilder und Musik atmosphärisch gut in Szene gesetzt.

Let go

In dieser berührenden Geschichte wird eine besondere Freundschaft erzählt. Nach vielen unbeschwerten gemeinsamen Aktivitäten wird einer der beiden Jungs mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Der Film beschreibt die Gefühlswelt des anderen, der mit dem Verlust seines Freundes fertig werden muss. Regie, Schauspiel und Filmbearbeitung wurden auf hohem Niveau von Benjamin Herb und Vincent Kleiner geleistet. Die Jury war begeistert von der hohen Emotionalität des Films, der fast komplett auf Dialoge verzichtete und die Gefühlswelten durch Bilder und Musik ausdrückte.

Große Fische, kleine Fische

Das Team des Juz Bobingen um Ufuk Calisici beschäftigte sich mit den Themen Mobbing und den Umgang mit Schwächen von anderen. Erzählt wird die Geschichte eines Menschen mit Behinderung, der oft ausgegrenzt wird, aber an einer Stelle im Film eine wichtige Rolle übernimmt. Die Jury lobte die gute Zusammenarbeit im Team und die herausragende Kameraführung.

Khodsani - Flucht und ihre Folgen

In diesem Film aus Augsburg erzählen fünf Menschen, wie sie aus Afghanistan geflohen sind und wie sie versuchen, eine neue Existenz in einem fremden Land aufzubauen. Sie zeigen offen ihre Gefühle, ihre Hoffnungen aber auch ihre Zerrissenheit und ihre Probleme. Der Film ist professionell gemacht und ein interessanter Beitrag zum Schwerpunktthema Heimat.

Für einander bestimmt

Mit einer besonderen Liebesgeschichte eroberte das Team „savage field burning“ um Benjamin Wildfeuer die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer des Festivals. Ihr elfminütiger Spielfilm zeichnet sich durch große Spielfreude und eine professionelle Kameraführung aus und bietet gute Unterhaltung und wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.