Lichter gegen das Vergessen - Gedenken an die Opfer der NS-„Euthanasie“ in Irsee
Donnerstag, 1. November 2019, 16.30 Uhr ehem. Anstaltsfriedhof Irsee (hinter der Klosterkirche)
In diesem Jahr erinnern wir zugleich an den 90. Geburtstag von Ernst Lossa, der am 01.11.1929 in Augsburg zur Welt kam und in der Nacht vom 8. auf den 9. August 1944 in Irsee ermordet wurde. Sein Grab befindet sich auf dem ehem. Anstaltsfriedhof, auf dem die „Lichter gegen das Vergessen“ entzündet werden. Als Gast begrüßen dürfen wir dabei auch wieder seine Schwester, Frau Amalie Speidel, die das Andenken ihres Bruders in ganz herausragender Weise verkörpert und uns auch zwei Bilder aus Familienbesitz zur Verfügung gestellt hat.
Als inhaltlicher Impuls wird auf Anregung von Robert Domes (Autor von „Nebel im August. Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa“) in diesem Jahr eine Namenslesung stattfinden: Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde Irsee rufen die Namen der 347 Menschen auf, die allein im Jahr 1944 in der Anstalt Irsee starben, zu Tode kamen oder ermordet wurden. Anschließend wird Erster Bürgermeister Andreas Lieb einen Kranz zum Gedenken an alle Opfer der NS-„Euthanasie“ in Irsee niederlegen.
Für die Besucherinnen und Besucher besteht die Möglichkeit, für die insgesamt 1.218 verstorbenen bzw. getöteten Patientinnen und Patienten der Jahre 1933 bis 1945 Kerzen zu entzünden. Im Anschluss besteht Gelegenheit, mit allen anwesenden Gästen im Foyer von Kloster Irsee bei einem kleinen Imbiss ins Gespräch zu kommen.
Fotos (privat): Foto 1: Der kleine Ernst - Aufnahmeort und Zeit unbekannt, vermutlich 1933/34; Foto 2: Ernst Lossa mit seinen Schwestern (links Amalie, rechts Anna), aufgenommen im Augsburger Waisenhaus, ca. 1935.
Zur Biographie von Ernst Lossa vgl. auch: https://www.gedenkort-t4.eu/de/biografien/01-11-1929-09-08-1944-ernst-lossa-augsburg
