Mit Dr. Anne Hiedl verlässt eine Institution das BKH Augsburg
Bei einer kleinen Veranstaltung unter strengen Hygienebedingungen wurde die Personal-Oberärztin in den höchsten Tönen gelobt. „Sie sind eine exzellente, ungemein fleißige Führungskraft und eine wunderbare Fachärztin mit großer Empathie“, sagte der Ärztliche Direktor der Klinik, Prof. Dr. Alkomiet Hasan. Ohne ihre Unterstützung würde das BKH – inzwischen eine Klinik der Universität Augsburg – nicht da stehen, wo sie heute steht, betonte Hasans Vorgänger, Prof. Dr. Max Schmauß. Der Vorstandsvorsitzende der Bezirkskliniken Schwaben, Stefan Brunhuber, bezeichnete Dr. Anne Hiedl als „Institution des BKH Augsburg“.
Eines ihrer besonderen Verdienste sei der Auf- und Ausbau der gerontopsychiatrischen Ambulanz gewesen, die sie bis zur Rente geleitet hat. In ihrer Zeit entstand auch PIKASSO in der Augsburger Innenstadt, ein Therapieangebot der gerontopsychiatrischen Institutsambulanz, das sich besonders an ältere Menschen richtet. Zuständig war Dr. Hiedl außerdem für die Funktionsdiagnostik und die konsiliarische Tätigkeit an somatischen Kliniken der Region.
Dank seiner Stellvertreterin sei das BKH eine der ersten Kliniken in Bayern gewesen, die Mitarbeitende bereits ab Dezember 2020 in Eigenregie gegen das Coronavirus geimpft hat, betonte Prof. Hasan. Herzensanliegen von Dr. Hiedl sei stets der Standort Aichach gewesen. Mindestens zehn Jahre habe sie dafür gekämpft, dass dort eine psychiatrische Versorgungsstruktur aufgebaut wird, so der Ärztliche Direktor. Die Institutsambulanz (PIA) gibt es dort bereits und eine Tagesklinik befindet sich in der Konzeptentwicklung. „Ihr liegt die Versorgung der Menschen am Herzen. Deshalb wird sie für das Projekt Tagesklinik noch eine ganz entscheidende Rolle einnehmen“, ist sich Prof. Hasan sicher. Vor diesem Hintergrund freut er sich, dass seine scheidende Stellvertreterin nicht ganz geht, sondern über ihren Renteneintritt hinaus als Fachärztin in Teilzeit in der PIA Aichach weiterarbeiten will.
Ihr Nachfolger steht fest: Zum 1. Mai hat Dr. med. Wolfgang Strube die Funktion des stellvertretenden Ärztlichen Direktors übernommen. Der 34-jährige Oberarzt aus München, der seit März 2020 im BKH arbeitet, leitet gemeinsam mit Oberärztin Dr. Astrid Roth den Bereich Forschung und Lehre dort. Außerdem kümmert er sich federführend um neue Therapieverfahren im BKH und leitet die B2, eine Station für Diagnostik und Behandlung von Menschen mit psychotischen Erkrankungen. Er studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), arbeitete an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des LMU an der Nußbaumstraße und lebte ein Jahr in London, wo er für ein Forschungsprojekt tätig war. 2021 wird er seine Habilitation abschließen.