Mühlen, Kraftwerke, Wasserbauten: Die Regulierung von Flüssen und Gewässern in der Rechtsgeschichte

21. Mai 2021: In der Woche nach den Pfingstferien im Freistaat Bayern (8.6./9.6.) findet in der Schwabenakademie Irsee die wissenschaftliche Konferenz „Mühlen, Kraftwerke, Wasserbauten: Die Regulierung von Flüssen und Gewässern in der Rechtsgeschichte“ als Präsenzveranstaltung statt.

Rechtshistorische Tagung, Schwabenakademie Irsee, 8./9. Juni 2021

Bayerisch-Schwaben ist mit 6.000 Kilometern Fließgewässern reich an Flüssen und Bächen, die seit der römischen Zeit gewerblich genutzt wurden und die Wirtschaftsentwicklung des Raumes über die Industrialisierung und die Elektrizitätsgewinnung bis in die Gegenwart mitprägten.

In der Rechtsgeschichte stellen sich grundsätzliche Fragen: Wer hat das Recht am Wasser? Wer darf Mühlen bauen? Wie wird der Flussbau reguliert? Zum ökonomischen Verwertungsinteresse kommen heute ökologische Vorgaben, der Hochwasserschutz, der Kiesabbau und die Freizeitindustrie. Ausgehend vom süddeutschen Raum wird die Frage in den europäischen Kontext gestellt. Experten aus Deutschland, Tschechien, der Schweiz und Spanien werden ihre Forschungsergebnisse vortragen.

4. rechtsgeschichtliche Tagung der Heimatpflege des Bezirks Schwaben und des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht und Zivilverfahrensrecht, Römisches Recht und Europäische Rechtsgeschichte.

Die Veranstaltung war ursprünglich für 1./2. April 2020 geplant, musste jedoch pandemiebedingt verschoben werden.

Programm

Dienstag, 8. Juni 2021

9.30 Uhr Eintreffen der Teilnehmer: Kaffee und Imbiss

10.00 Uhr
Dr. Markwart Herzog, Direktor der Schwabenakademie Irsee: Begrüßung / Christoph Lang M.A., Heimatpfleger des Bezirks Schwaben: Grußwort

10.15 Uhr
Dr. Peter Fassl, Heimatpfleger des Bezirks Schwaben a.D., Augsburg / Prof. Dr. Christoph Becker, Augsburg: Einführung

10.30 Uhr
Dr. Peter Fassl, Heimatpfleger des Bezirks Schwaben a.D., Augsburg: Anmerkungen zur Wasserrechtsgeschichte Schwabens
11.00 Uhr

Prof. Dr. Wolfgang Wüst, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: „Was ist des Müllers größtes Glück? Dass die Säcke nicht reden können.“ – Die Mühlen-Policey in Süddeutschland

11.30 Uhr
Dr. Christoph Bachmann, Ltd. Archivdirektor, Staatsarchiv München: Wieso klappert die Mühle am rauschenden Bach? Zur Rechtsgeschichte der Mühlen und der Wassernutzung in Altbayern

12.00 Uhr Diskussion

12.30 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr
Dr. Walter Bauernfeind, Stadtarchiv Nürnberg: Nürnberger Mühlen. Stadtentwicklung am Fluss im Mittelalter

14.30 Uhr Diskussion

14.45 Uhr
Prof. Dr. Christof Paulus, Ludwig-Maximilians-Universität München: Fluss in Ketten. Streit um Wasserrechte am Lech im ausgehenden Spätmittelalter

15.15 Uhr
Prof. Dr. Karl Filser, Augsburg: Flößereirechte am Lech

15.45 Uhr Diskussion

16.00 Uhr Kaffeepause

16.20 Uhr
Prof. Dr. Ignacio Czeguhn / Dr. Yolanda Quesada Morillas, Freie Universität Berlin: Das Wasserrecht im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit am Beispiel von Granada/Spanien und von Preußen/Heiliges Römisches Reich

16.50 Uhr Diskussion

17.00 Uhr
Prof. Dr. Theodor Bühler, Winterthur: Vom Klosterbezirk zum Gewerbebezirk dank Wasserverlauf, dargestellt am Kloster St. Alban in Basel

17.30 Uhr Diskussion

17.40 Uhr
Dr. Lutz Dietrich Herbst, Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart: Wasserdiebstahl an der Haslachmühle? Ein Fall für das Hasenweiler Ruggericht im Jahre 1841

18.10 Uhr Diskussion

18.30 Uhr Abendessen

Mittwoch, 9. Juni 2021

9.00 Uhr
Prof. Dr. Bernd Kannowski, Universität Bayreuth: Über die Verantwortlichkeit der Deutschen Bundesbahn für die Unterhaltung einer 1851 durch den Bayerischen Eisenbahnfiskus angelegten Entwässerungsanlage

9.30 Uhr Diskussion

9.40 Uhr
Corinna Malek M.A., Bezirk Schwaben, Augsburg, Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Entwässerung von Mooren in Bayern seit dem Ende des 18. Jahrhunderts

10.10 Uhr Diskussion

10.20 Uhr
Katrin Holly M.A., Bezirk Schwaben, Augsburg: Die Regulierung kleinerer Flussläufe mit Umgebungsentwässerung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Bayern durch öffentlich-rechtliche Wassergenossenschaften. Das Beispiel der „Genossenschaft zur Entwässerung des unteren Zusamtales“

10.50 Uhr Diskussion

11.00 Uhr Kaffeepause

11.15 Uhr
Ralph Neumeier, Regierung von Schwaben, Augsburg: Was bedeutet „guter Zustand“? Zum Stand der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie

11.45 Uhr Diskussion

12.00 Uhr
Felix Guffler M.A., Bezirk Schwaben, Augsburg, Wem gehört der Hecht? Ein Reichskammergerichtsprozess zu Grenz- und Rechtsstreitigkeiten zwischen Marx Fugger und dem Hochstift Augsburg an der Schmutter

12.30 Uhr Diskussion

12.45 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr
Dr. Oliver Born, Bezirk Schwaben, Fachberater für das Fischereiwesen, Salgen: Mühlen, Wehre, Wasserkraftanlagen und die Fischerei – ein unlösbarer Konflikt?

14.30 Uhr Diskussion

14.40 Uhr
Gunther Wölfle, Wasserwirtschaftsamt, Donauwörth: Wasserrechte im Landkreis Neu-Ulm

15.10 Uhr Diskussion

15.20 Uhr Schlussdiskussion

circa 15.50 Uhr Ende der Tagung / Abreise

Konzeption & Tagungsleitung
Dr. phil. Peter Fassl, Heimatpfleger des Bezirks Schwaben a.D., Augsburg
Prof. Dr. iur. utr. Christoph Becker, Universität Augsburg

Veranstalter
Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Zivilverfahrensrecht, Römisches Recht und Europäische Rechtsgeschichte der Universität Augsburg in Kooperation mit der Schwabenakademie Irsee

Anmeldungen
Schwabenakademie Irsee, Klosterring 4, 87660 Irsee
Tel. 08341 906-661, Fax 08341 906-669
www.schwabenakademie.de  / buero@schwabenakademie.de