Neues aus dem Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren

04. Februar 2019: Am 1. März beginnt im Schwäbischen Bauernhofmuseum (Lkr. Illerbeuren) die Saison 2019. Nach dem Winter können die alten Höfe, Stadel und Werkstätten wieder besichtigt werden. Originalgetreu eingerichtete Stuben, Küchen und Kammern vermitteln ebenso wie Werkstätten und Dauerausstellungen einen lebendigen Eindruck vom Landleben vergangener Jahrhunderte.
Das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren startet zum 1. März 2019 ins neue Museumsjahr.

Blick auf eine Märzenbecherpflanze.

Auf folgende Neuerungen dürfen sich Besucher 2019 freuen:

"Im Aufschwung - Der Wandel des ländlichen Lebens zwischen 1950 und 1970" lautet der Titel der neuen Dauerausstellung, die künftig im sogenannten Nattererhof (1780 erbaut) zu sehen sein wird. Eröffnung ist am 1. März, pünktlich zum Beginn der Museumssaison 2019.
1780 erbaut, war der Hof der Familie Natterer um 1950 mit 700m² bebauter Grundfläche eine der größten Hofstellen in Illerbeuren. 1987 erwarb der Zweckverband Schwäbisches Bauernhofmuseum den Bauernhof und richtete ihn im Zeitschnitt 1950 bis 1970 ein. Diese Ausstellung wurde nun neu konzipiert und durch eine zeitgemäße Gestaltung aktualisiert. Schwerpunkt der neuen Darstellung ist die beginnende technische Modernisierung der Hauswirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.

Außerdem geben 2019 gleich zwei neue Sonderausstellungen und eine Kabinettausstellung Einblicke in die Themenvielfalt der ländlichen Kulturgeschichte in Schwaben.

Den Auftakt bildet im April die Sonderausstellung „Bitte einsteigen!" Lokalbahn Memmingen - Legau (1904- 1972). Die Präsentation entsteht in Kooperation mit dem Landratsamt Unterallgäu, welches 2019 die Generalsanierung der über 100 Jahre alten ehemaligen Eisenbahnbrücke zwischen Illerbeuren und Lautrach abgeschlossen hat. Die Brücke liegt ca. 12 Kilometer südlich von Memmingen und überspannt mit einer Länge von 59 Meter die Iller. Anlässlich der Sanierungsmaßnahme erzählt die Ausstellung die Geschichte des Bauwerkes und zeigt, wie die Erschließung auf dem Bahnweg den Strukturwandel auf dem Land vorantrieb.

Pünktlich zum Beginn der Sommerferien macht die Wanderausstellung der süddeutschen Freilichtmuseen Halt in Illerbeuren: „Volk – Heimat – Dorf. Ideologie und Wirklichkeit im ländlichen Bayern der 1930er und 1940er Jahre". Die Ausstellung nimmt das Leben auf dem Land nach 1933 in den Blick und macht deutlich, wie sich die politische Macht des NS-Regimes im ländlichen Kontext auswirkte. Aussagekräftige, oft scheinbar banale Exponate dokumentieren eindrucksvoll den Einfluss des Nationalsozialismus auf das dörfliche Zusammenleben.

Zusammen mit dem Heimatdienst Illertal e.V. widmet das Museum seinem Gründer Hermann Zeller anlässlich seines 100. Geburtstages eine Kabinettausstellung. Der langjährige Kreisheimatpfleger war eine treibende Kraft für die Entwicklung der Museumslandschaft im Illerwinkel und im Landkreis Unterallgäu. Speziell das Bauernhofmuseum in seinem Heimatort Illerbeuren war ihm über Jahrzehnte hinweg ein großes Anliegen. Die Ausstellung präsentiert sein Wirken und damit auch einen wichtigen Teil der Museumsgeschichte. Sie ist vom 1. August bis zum 1. September zu sehen.


Neues Bauprojekt: Transferierung einer historischen Sägemühle

Der Ausbau des Freilichtmuseums schreitet weiter voran: 2019 wird eine ehemalige Holzsägemühle aus Hettisried, Gemeinde Altusried/Lkr. Oberallgäu, vollständig nach Illerbeuren versetzt. Das Ensemble geht auf die Zeit um 1800 zurück, die Hofstelle ist historisch schon seit dem 16. Jahrhundert als Mühle nachweisbar.
Mit Hilfe der Säge aus Hettisried kann nicht nur die Geschichte der Wasserkraft erzählt, sondern auch die Technisierung der Holzverarbeitung dargestellt werden. Allein anhand der verschiedenen Antriebsarten der Säge wird Technikgeschichte lebendig: Beginnend mit der Wasserkraft über Dieselmotor und Turbine, wurde die Säge zuletzt mit einem Elektromotor betrieben. Zudem ist das Gattersägewerk für das Museum ein Glücksfall: Es stammt von der Firma Doser aus Aichstetten, deren Werkstatt sich schon seit dem Jahr 2000 im Museum befindet, und soll zu Schauzwecken auch wieder in Betrieb genommen werden.

Auch dieses Jahr erwartet die Besucher wieder ein spannendes Veranstaltungsprogramm: So liest im Rahmen des Allgäuer Literaturfestivals am 18. Mai der Fernsehmoderator und Buchautor Ralph Caspers (bekannt aus der Sendung "Wissen macht AH!") für Kinder aus seinem Buch "Wenn Glühwürmchen morsen". Die Traktorsegnung mit anschließender Oldtimer-Geschicklichkeitsfahrt am 12. Mai, der Tag der Volksmusik am 14. Juli, das bunte Kinderfest am 4. August, der Obsttag am 6. Oktober oder der Adventstag am 24. November bieten dem Publikum ein abwechslungsreiches und kreatives Besucherangebot.
Im Vordergrund stehen heuer die Handwerkertage am 7. und 8. September, denn diese feiern dieses Jahr ihr vierzigstes Jubiläum mit einem großen Sonderrahmenprogramm.

Nicht zuletzt finden mehrere Projekte hinter den Kulissen pünktlich zum Saisonstart ihren Abschluss. Das Museum geht mit einer neuen Website online. Aktuelle Angebote und Informationen können nun schnell und unkompliziert mobil oder auf dem Desktop abgerufen werden. Ein neuer Lageplan erfasst außerdem das Museum in seiner Gesamtheit und ermöglicht Besuchern im Zusammenhang mit einem neuen Besucher- und Parkleitsystem eine bessere Orientierung im Gelände.

Alle Termine sind unter www.bauernhofmuseum.de zu finden.