Neurowissenschaftliche Gutachter entwickeln Leitlinien

07. Mai 2018: Im Edwin-Scharff-Haus in Neu-Ulm fand jetzt die 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurowissenschaftliche Begutachtung statt. Mehr als 200 Ärzte und Juristen diskutierten dabei über Fragen der medizinischen Begutachtung auf dem Gebiet der Neurochirurgie, Neurologie und Psychiatrie. Beteiligt waren auch medizinische Sachverständige aus Österreich und der Schweiz.

Tagungspräsident war der ehemalige ärztliche Direktor der Klinik für Neurologie am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg, Prof. Bernhard Widder. Dieser hatte bereits 1998, also vor 20 Jahren, die Gründungstagung der Fachgesellschaft organisiert, die damals noch in wesentlich kleinerem Rahmen im Tagungszentrum Schloss Reisensburg in Günzburg stattfand. Inzwischen ist die Gesellschaft die größte medizinische Gutachtervereinigung in Deutschland.

Ärztliche Begutachtungen sind von großer sozialmedizinischer Bedeutung, da die Gewährung von Leistungen vor allem im Bereich der gesetzlichen und privaten Renten- und Unfallversicherungen regelmäßig eine vorherige Einschätzung durch medizinische Sachverständige erfordert. Hierfür allgemeingültige Standards – so genannte Leitlinien – zu entwickeln, war Hauptthema der Tagung. Diese sollen dazu beitragen, dass unterschiedliche Beurteilungen durch Gutachter, die zu Verärgerung bei den Betroffenen und oft zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten führen, vermieden oder zumindest verringert werden können.

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