Pflanzaktion am Kaufbeurer Kaiserweiher – Bezirk Schwaben setzt sich mit Schülerinnen und Schülern für die Biodiversität im Allgäu ein

In der Woche vom 7. bis zum 10. April durften die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen des Jakob-Brucker-Gymnasiums in Kaufbeuren zu Schaufel und Spaten greifen. Im Rahmen der „Woche für Alltagskompetenz“ fand die jährliche Baumpflanzaktion statt, diesmal am historischen Kaiserweiher oberhalb von Kaufbeuren. „In diesem Jahr haben wir mit Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäumen die typischen Sorten gepflanzt, die bei uns im Allgäu heimisch sind. Die Jugendlichen haben damit einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und zur Erhaltung der alten Streuobstwiese geleistet. Die Wiese ist nämlich Lebensraum für seltene Vögel, Insekten und Fledermäuse“, freut sich Anton Reisach. Er ist der Flächenpfleger des Bezirks Schwaben sowie Gärtner beim Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren und hat für die rund 100 Schülerinnen und Schüler zwanzig Bäume mitgebracht: Zehn Apfel- und jeweils fünf Birnen- und Zwetschgenbäumchen haben auf der 1,6 Hektar großen Wiese ihren Platz gefunden. Mit etwas Glück dürften ein paar von ihnen schon bald Früchte tragen.
2021 fand die auf Dauer angelegte Aktion zum ersten Mal statt. Initiiert und organisiert hat sie Anton Reisach auch heuer in Kooperation mit Frank Kroll, dem Revierleiter am AELF in Kaufbeuren und mit Petra Angerer vom Walderlebniszentrum Füssen Ziegelwies. Die Schülerinnen und Schüler der vier achten Klassen durften nicht nur lernen, wie man einen jungen Baum richtig in die Erde setzt, sondern darüber hinaus viel Wissenswertes zur etwa 100 Jahre alten Streuobstwiese auf dem Grund des Bezirks Schwaben erfahren. Deren Bedeutung für die heimische Tier- und Pflanzenwelt ist groß: So bieten vor allem die vielen sehr alten und teilweise bereits abgestorbenen Bäume mit ihrem Totholz Lebensräume für Insekten sowie Nistplätze für seltene Vogelarten und Fledermäuse. „Es ist ein wahrer Hotspot der Artenvielfalt, den der Bezirk Schwaben erhält und pflegt“, so Revierleiter Kroll. Die Pflanzaktion sollte die Streuobstwiese verjüngen und gleichermaßen die Schülerinnen und Schüler umweltpädagogisch an das Biotop Kaiserweiher heranführen.
Der Kaiserweiher selbst ist eines der größten Amphibienbiotope im Allgäu und beherbergt Amphibien im fünfstelligen Bereich. Die Streuobstwiese direkt daneben ist für die Erhaltung der hohen Biodiversität am Kaiserweiher notwendig, auch um die Wanderrouten der Amphibien zu schützen.
Umwelt und Nachhaltigkeit beim Bezirk Schwaben
Die Baumpflanzaktion am Kaiserweiher ist eine von vielen Umweltschutzmaßnahmen des Bezirks Schwaben, um die reichhaltige schwäbische Natur und Umweltlandschaft zu erhalten. Der Bezirk hat unter anderem das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu sein und bietet eine große Vielfalt an Angeboten in der Umweltbildung. Für herausragende Leistungen oder Projekte, die der Erhaltung und Verbesserung der Umwelt und Natur sowie der Nachhaltigkeitsförderung, der Biodiversität und des Klimaschutzes in Bayerisch-Schwaben dienen, vergibt der Bezirk Schwaben seit 2021 jährlich den Umweltpreis.