Premieren und Extra im Februar im Landestheater Schwaben

07. Januar 2020: Eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg von Bertolt Brecht 1939, am Vorabend des zweiten Weltkrieges, schreibt Bertolt Brecht im schwedischen Exil seine MUTTER COURAGE. Das Stück ist eine Warnung: An Regierungen, die mit dem Hitlerregime Geschäfte machen, an die „kleinen Leute“ auf der Straße, die nach Machtzuwachs gieren. Die Warnung ist zeitlos. Wirklich friedlich sind auch unsere „Friedenszeiten“ beileibe nicht und der Zusammenhang zwischen Krieg und Gewinnstreben deutlicher denn je.

Der Krieg ernährt Mutter Courage und ihre Kinder. Er ist ihr Geschäft und gleichzeitig ihr Verhängnis. Als Marketenderin zieht sie mit dem Planwagen quer durch Europa den Truppen des Dreißigjährigen Kriegs und den Flüchtlingsströmen hinterher. Sie macht Geschäfte auf Kosten der Menschlichkeit. Schillernd zwischen Raffgier und Mutterliebe, Verschlagenheit, Konformismus und aufmüpfiger Bauernschläue behauptet sie sich als moderne Geschäftsfrau in einer rauen Männerwelt. Sie will „ihren Schnitt“ machen, koste es, was es wolle, und doch auch nur ihre Familie durch das brutale Kriegsgeschehen bringen. Aber gegen die Gesetze des Marktes und der Gewalt kommt sie nicht an. Alle Versuche, ihre Kinder vom Räderwerk des Krieges fernzuhalten scheitern auf fatale Weise: Eilif wird hingerichtet, weil er in Friedenszeiten das gleiche macht wie als Soldat: Morden, plündern, schänden. Schweizerkaas fällt in Feindeshand und stirbt, weil seine Mutter zu lange um sein Leben feilscht. Die stumme Kattrin opfert sich, um unschuldige Dorfbewohner vor einem Angriff zu warnen.

Bertolt Brechts berühmte Parabel zeigt eine Gesellschaft, die sich den tödlichen Gesetzen des Marktes bedingungslos unterwirft – in deren Zentrum eine starke, höchst ambivalente Frauenfigur!

PREMIERE: Freitag, 14. Februar 2020 – 20:00 Uhr – Großes Haus

Weitere Termine: 23. Februar, 11., 19., 21. und 24. März.

Auswärtige Aufführungen siehe Spielplan.

Inszenierung: Pia Richter - Bühne & Kostüme: Julia Nußbaumer - Musik: Maria Moling - Marcus Grassl - Cico Beck - Dramaturgie: Thomas Gipfel