Raffele-Baukurs: Urform der Zither zum Selbstbauen
Krumbach (pm). Das Raffele ist neben der Scherr-Zither eine der Urformen der Zither im Alpenraum. Saitenmusikgruppen setzen es wegen seines frischen Klangs und der rhythmusbetonten Spielweise sehr gerne ein. Die Klangwerkstatt in Markt Wald bietet seit über zwanzig Jahren Kurse zum Selbstbauen für Saiteninstrumente an. Ihr Leiter André Schubert hat einen Bausatz für Raffele entwickelt, der es ermöglicht, nach einem Kurswochenende ein spielfähiges Instrument in Händen zu halten.
Am Sonntag, 25. November, wird dann ein Raffele-Spielkurs für Anfänger angeboten, der ebenfalls im Hürbener Wasserschloss stattfindet.
Das alte bäuerliche Saiteninstrument wird in der alpenländischen Volksmusik auch heute noch verwendet. Es existieren verschiedene lokale Bezeichnungen für dieses eigenartige Instrument, wie beispielsweise Scherr-, Scharr-, Kratz- und Schlagzither. Alle gelten als Weiterentwicklung des mittelalterlichen Scheitholt und stellen eine von vielen frühen Zitherformen dar. Das heutige Raffele ist zusammen mit der alten Scherr-Zither als eine Vorstufe der heutigen Konzertzither zu sehen. Im Allgäu kann die Verwendung der Scherr-Zither, mit der in der Bauernstube oder auf der Sennhütte zum Tanz aufgespielt wurde, bereits im Jahr 1675 nachgewiesen werden. Es existieren noch Scherr-Zithern, beispielsweise im Oberstdorfer Heimatmuseum, die um das Jahr 1800 datiert werden können.
Kursgebühr
100 Euro, Materialkosten: 130 Euro.
Information
Forschungs- und Beratungsstelle für Volksmusik in Schwaben, Hürbener Wasserschloss, Karl-Mantel-Straße 51, 86381 Krumbach
Telefon 08282 62242; Fax -61999