Salgen wurde zum Klassenzimmer für schwäbische Lehrer
Organisiert wurde die einmal im Jahr stattfindende Veranstaltung der Fachbetreuer Biologie seitens der Schulen von Herrn German Weber, Fachreferent bei der Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Schwaben. Zunächst stellten Dr. Oliver Born, Leiter des Schwäbischen Fischereihofs, und sein Team die Aufgaben der Fischereifachberatung und des Lehr- und Beispielsbetriebs vor. Ein Schwerpunkt, zu dem auch viel nachgefragt wurde, waren die Ausführungen zum ökologischen Zustand der heimischen Gewässer. Dabei wurden auch die vielfältigen Ursachen für die Veränderungen der aquatischen Lebensräume erläutert. „Man kann durch Artenhilfsprogramme Fischen und anderen Wasserlebewesen langfristig wieder auf die Flossen zu helfen“, so Dr. Oliver Born. Beispielhaft wurde dies am Film über den Donaulachs deutlich.
Natürlich stand die Wasserschule im Zentrum des Interesses der Lehrkräfte, die zum Teil bereits eine Bachsafari und einen Projekttag Wasser in Salgen besucht hatten. Zunächst erklärte Roland Paravicini die notwendigen Ausrüstungsgegenstände und die Rahmenbedingungen für eine eigenständige Durchführung einer Bachsafari in der Umgebung der jeweiligen Schule. Unterstützt von Max Dietrich ging es nach einer kurzen Einführung im Klassenzimmer an den Weißbach zur Bachsafari.
Mit den digitalen LCD-Mikroskopen konnten am Bach gefangene Kleintiere angesehen und bestimmt werden, mit Blick in den Teich wurde zudem die Fischartenvielfalt in schwäbischen Gewässern verdeutlicht. Natürlich waren Karpfen, Seeforelle und Hecht bekannt. Aber mit Nerfling, Nase und Hasel hatten auch einzelne Biologielehrer Bestimmungsprobleme.
Stefan Maurer übernahm die Führung in der Fischzucht und erklärte, wie im Fischereihof die verschiedenen Fischarten vermehrt werden. Vor allem das Zusammenspiel vieler Faktoren zur erfolgreichen Vermehrung und die Temperaturbeeinflussung des Laichvorgangs beeindruckte die Lehrer. Da die Temperatur sich auch in schwäbischen Gewässern in Zeiten des Klimawandels bereits stark verändert hat, ist für einige Arten eine natürliche Reproduktion nur noch eingeschränkt möglich. „Im Bruthaus können die Temperaturen artspezifisch im optimalen Bereich für die Vermehrung gesteuert werden“, so Stefan Maurer, „auch das ist ein wichtiger Beitrag zum Arterhalt.“
Zufrieden resümiert German Weber am Ende der Veranstaltung: „Der Tag am Fischereihof in Salgen war voller Anregungen und Ideen, die Lehrerinnen und Lehrern sicherlich helfen werden den Lernbereich „Ökosystem Gewässer“ im Biologieunterricht am Gymnasium kompetent umzusetzen und einen wertvollen Beitrag zur Biodiversitätsbildung unserer Kinder und Jugendlichen zu leisten.“