Schwabenakademie Irsee: Heinrich Steinfest lockt 250 Gäste der Lechwerke in den Schwäbischen Kunstsommer 2018
Den Rahmen dazu bot der „Halbzeit!"-Abend des Schwäbischen Kunstsommers der Schwabenakademie Irsee, der von den Lechwerken gesponsert wird.
Steinfest las aus mehreren Büchern. Den Schwerpunkt legte er auf den druckfrisch neuen Roman „Die Büglerin". Vor allem die sprachlich präzise und kunstvolle Schilderung des Hemdenbügelns machte großen Eindruck und regte zu kontroversen Gesprächen über die Frage an, ob Bügeln eine Strafe sei und sich als Bußübung eigne.
Ein Auszug aus dem grotesk-komischen Roman „Der Hai im Swimmingpool" entwickelte den Kriminalfall eines im Swimmingpool im 28. Stockwerk eines Wiener Hochhaushotels von einem Hai getöteten Mannes. Während der Lesung wurde viel gelacht, der Autor durch Applaus der in der Orangerie dicht gedrängt sitzenden, begeisterten Zuhörer zu einer Zugabe gedrängt.
Heinrich Steinfest wurde im australischen Albury geboren, wuchs aber in Wien auf. Wenige Wochen vor der Reifeprüfung veränderte Literatur das Leben des bis dahin unauffällig braven Schülers dramatisch: Er las Franz Kafkas Roman „Der Prozess", verließ die Schule, widmete sich zunächst als „brotloser Künstler" der Malerei, übersiedelte Mitte der 1990er-Jahre nach Stuttgart, wo er seither als Schriftsteller arbeitet. Hier erfand er den einarmigen Detektiv Markus Cheng, mit dem er 1999 den Durchbruch feierte, seitdem zahlreiche Auszeichnungen erhielt, unter anderem mehrfach den Deutschen Krimipreis.