Schwabenakademie Irsee: Memmingen und Augsburg sind Themen einer Tagung über Künstlerreisen als Medium des Kulturtransfers
Die Tagung wirft einige Schlaglichter auf Bayerisch-Schwaben. So behandelt sie den Kunstorganisator und Kunstkenner Jacob (von) Stählin aus Memmingen. Dieser leitete seit Beginn der 1740er Jahre für ein halbes Jahrhundert an der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften eines der wichtigsten Kunstzentren in Russland. Für den russischen Hof erwarb er Kunst, er warb Zeichner und Stecher u.a. aus Augsburg und Nürnberg an. Kennzeichnend für Stählin waren seine lebenslangen engen Kontakte zu Memmingen und dem heimatlichen Großraum Schwaben insgesamt.
Und der Franke Albrecht Dürer arbeitete er für Angehörige des Augsburger Kaufmannsgeschlechts der Fugger, nachdem er sich in Italien „auf den neusten Stand der Kunst gebracht“ hatte. Dürers Italienfahrten gehören als „Erweckungserlebnis“ zum Kernbestand der kulturgeschichtlichen Großerzählungen Europas.
Am zweiten Tag der Konferenz wird die Wissenschaft von künstlerischer Praxis flankiert: Bezirkstagspräsident Martin Sailer eröffnet die 31. Ausstellung „Schwäbische Künstler in Irsee“, in deren Rahmen die Sonderausstellung „Reisebilder“ zu sehen ist. Zeitgenössische schwäbische Künstler präsentieren Bilderinnerungen an ihre eigenen Reiseerlebnisse.
Plätze für die Tagung können noch gebucht werden.
Das ausführliche Programm kann abgerufen werden unter http://kunsthistorisches-forum-irsee.de/index.php/aktuelle-tagung.html.
Veranstalter:
Schwabenakademie Irsee in Kooperation mit der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung (Dr. Thomas Schauerte) und dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Trier (Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke).
Dr. Markwart Herzog, Direktor
markwart.herzog@schwabenakademie.de