Fazit am Schwabentag: Den Einheitsschwaben gibt es nicht!
Augsburg (pm). Das schöne Herbstwetter lockte vergangenen Samstag, den 23. September, besonders viele Besucher zum Schwabentag aus nah und fern in die Augsburger City. Die mittlerweile achte Ausgabe der Großveranstaltung, für die jede Kommune ein eigenes Thema und ein geeignetes Konzept entwickelt, vergab der Bezirk Schwaben 2017 an die Stadt Augsburg: „Eine ideale Gelegenheit“, freute sich Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, „denn die Stadt bettete das Schwabenfest unter dem Motto „Wir feiern im Reformationsjahr!“ in ihre Festlichkeiten zum 500jährigen Reformationsjubiläum ein“.
Im Doppelinterview mit Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl auf der Rathausbühne unterstrich Reichert: „Kultur bringt die Menschen zusammen, verbindet Überliefertes mit Neuem und ist kurz gesagt der Kitt unserer Gesellschaft!“
Einig waren sich beide, dass Schwaben durch seine historisch bedingte Kleinräumigkeit so vielseitig wie nur wenige Landstriche in Deutschland ist: „Den Einheitsschwaben gibt es nicht“, betonten Reichert und Gribl. Vielmehr machen der Abwechslungsreichtum der Landschaften und das Selbstbewusstsein der Mentalitäten vom Ries bis ins Allgäu die eigentliche Attraktivität unserer schwäbischen Heimat aus.
Bildunterschrift
Gesellschaft und Leben waren in Schwaben nach der Reformation konfessionell geprägt. Dazu zeigte die Trachtenkulturberatung des Bezirks reichsstädtische Mustertrachten sowie evangelische und katholische Frauenhauben. Bis zur Säkularisation um 1800 wurde die „Bockelhaube“ von katholischen Frauen getragen, die „Visierhaube mit Zöpfen“, von protestantischen Frauen, wie im Bild Trachtenberaterin Monika Hoede zeigt.
v. l. Bezirksrat Herbert Pressl mit Frau, Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl, Schwabens Trachtenberaterin Monika Hoede, Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert.