Schwäbische Fischexperten sind weiter für die Wasserrahmenrichtlinie im Einsatz
„Der Fischbestand ist einer von fünf ökologischen Qualitätskomponenten, aber im Grunde der aussagekräftigste Wert“, erläutert Fischereifachberater Dr. Oliver Born, „er ist einer der wesentlichen Indikatoren, an dem man den Zustand eines Gewässers messen kann, Fische zeigen die Defizite am besten auf.“ So sind die Fachleute vom Schwäbischen Fischereihof dann im Einsatz, wenn es gilt, die Fischbestände zu untersuchen und den Zustand der Gewässer mittels "Fibs", einem bundesweit eingesetzten fischbasierten Bewertungssystem für Fließgewässer, zu ermitteln.
„Voraussetzung für die Einstufung des ökologischen Zustands eines Gewässers ist die standardisierte Erfassung der Fischbestände an repräsentativen Probestrecken“, so Born, „die beste Möglichkeit dazu ist das sogenannte Elektrofischen“. Schwaben als sehr wasserreiche Region hat dabei die meisten Probestellen und trägt so intensiv zur Erfassung der Fischbestände in Bayern mit bei.
In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt und dem Institut für Fischerei in Starnberg des Landesamtes für Landwirtschaft werden die erhobenen Daten bewertet und in einer bayernweiten gemeinsamen Fischdatenbank gespeichert. Oliver Born, der die Tätigkeiten des Fischereihofs in Sachen Wasserrahmenrichtlinie im Umweltausschuss des Bezirks vorstellte, machte darauf aufmerksam, dass zwar an den großen Flüssen Lech, Iller und Wertach schon viel in der Umsetzung sei, um deren Durchwanderbarkeit für Fische zu erhöhen. Eine große offene Baustelle seien jedoch noch die Gewässer 3. Ordnung.