Bezirkstagssitzung in Illerbeuren: Berichte der Beauftragten für Jugend und für Menschen mit Behinderung

28. Juli 2017: Die letzte Sitzung des schwäbischen Bezirkstags vor der Sommerpause wurde genutzt, um Rückschau auf die Tätigkeitsbereiche der Jugendbeauftragten des Bezirkstags und des Behindertenbeauftragten, der zugleich auch für das Förderzentrum Hören zuständig ist, zu halten. Die Tagung fand im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren statt.
Der Bezirkstag tagte im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren - hier mit Blick auf das Woringer Häusle

Besucher genießen das weite Museumsgelände, das sich mit dem Wechsel der Jahreszeiten immer wieder neu präsentiert. Das Woringer Häusle ist eines der vielen Schmuckstücke im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren.

Die Zusammenarbeit mit dem Bezirksjugendring Schwaben und der schwäbischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte in Babenhausen laufe vertrauensvoll und konstruktiv, berichtete die Jugendbeauftrage des Bezirkstags, Renate Deniffel (CSU). „Die Einführung eines Budgets, das der Bezirksjugendring in eigener Verantwortung verwalten kann, hat sich bewährt". Die in den letzten Jahren neu eingeführten Stellen und Angebote für Medienfachberatung, politische Bildung und mediengestützte Kommunikation leisteten gute Arbeit und hätten sich gut etabliert.

Ein Höhepunkt für die „Jubi" Babenhausen sei zweifelsfrei der Spatenstich für eine Turn- und Mehrzweckhallen vor einigen Wochen gewesen, „seit 30 Jahren wird davon geträumt und wird sie geplant, jetzt endlich kann sie Realität werden", betonte Renate Deniffel. Ein wichtiges Projekt sei nach über zehn Jahren auch die programmatische Fortschreibung des Kinder- und Jugendprogramms von Bezirk und Bezirksjugendring, die in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe entstehe. „Wir werden dieses Programm, das die Grundlage unserer Aktivitäten und Ziele in der schwäbischen Jugendarbeit darstellt, noch dieses Jahr im Bezirkstag vorstellen". 

Volkmar Thumser (SPD) ist als Behindertenbeauftragter ein Bindeglied zwischen dem Bezirkstag, der Verwaltung, Menschen mit Behinderung und deren Interessensvertretern. Zudem ist er Ansprechpartner für das Förderzentrum Hören in Augsburg, das derzeit von 219 Kindern- und Jugendlichen in der Grund- und Mittelschule besucht wird. Weit mehr Kinder werden schwabenweit über den mobilen sozialpädagogischen Dienst betreut, insgesamt 436 Schüler. „Allerdings müssten für diese Arbeit weit mehr Wochenstunden vom Ministerium genehmigt werden", betonte Thumser.

Neben der Teilnahme an Fachtreffen mit Behinderten- und Inklusionsbeauftragten auf verschiedensten Ebenen gehöre auch der direkte Kontakt zu Menschen mit Behinderung zu seinem Aufgabenbereich, oftmals in Zusammenarbeit mit dem bezirklichen Beschwerdemanagement, das Mitwirken bei der Fortschreibung des „Aktionsplans Inklusion" des Bezirks und auf anderen Ebenen zu den umfangreichen Aufgaben.

Thumser hob in seinem Bericht drei thematische Schwerpunkte hervor:

„Ein großes Thema ist und bleibt die Frage, wie Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt gelangen können", so der Bezirksrat. Das bayernweite Projekt „BÜWA", bei dem Menschen aus Werkstätten für Behinderte durch individuelle Unterstützung in Unternehmen und Dienstleister der freien Wirtschaft vermittelt werden, laufe in Schwaben sehr gut. „Allerdings werden wir uns, wenn es auf bayerischer Ebene nicht fortgesetzt wird, Gedanken machen müssen, wie wir es in Schwaben fortführen werden."

Ein Problem sei derzeit der Mangel an Kurzzeitpflegeplätzen, insbesondere im Großraum Augsburg, für schwerstbehinderte Kinder. „Und die vor acht Jahren schwabenweit vereinheitlichte Mobilitätshilfe müsste überprüft werden, da inzwischen auch in der Personenbeförderung die Preise angestiegen sind." Abschließend meinte Thumser: „Unsere Gesellschaft hat sich des Themas Inklusion angenommen - man will inklusiv sein, ist es aber noch nicht, allerdings auf einem guten Weg dahin."