Schwäbisches Tagungs- und Bildungszentrum Irsee: Projekt „Klosterspuren“ auf den Weg gebracht

15. Juli 2019: Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaft Pforzen/Irsee/Rieden und Schwäbisches Bildungszentrum unterzeichnen Absichtserklärung zur Förderung des regionalen Geschichtsbewusstseins und zur Vertiefung der interkommunalen Zusammenarbeit.
Die Projekt-Beteiligten versammelten sich vor der historischen Stiftertafel von Kloster Irsee.

(v.l.n.r.): Andreas Lieb (1. Bürgermeister Markt Irsee), Inge Weiß (1. Bürgermeisterin Rieden), Herbert Hofer (1. Bürgermeister Pforzen und Gemeinschaftsvorsitzender), Dr. Stefan Raueiser (Schwäbisches Bildungszentrum Irsee), Klaus Schönberger und Josef Freuding (Initiatoren und Projektleiter) sowie Bertram Sellner (2. Bürgermeister Markt Irsee)

Nach annähernd fünfjähriger Vorbereitungszeit, Abstimmungen innerhalb der Gemeinden und der Gründung eines Arbeitskreises auf VG-Ebene ist es soweit: Die zur Verwaltungsgemeinschaft Pforzen zusammengeschlossenen Mitgliedsgemeinden Irsee, Pforzen und Rieden möchten auch außerhalb der Verwaltungstätigkeiten intensiver zusammenarbeiten, so z.B. im Bereich der Naherholung. Als Grundlage dazu soll die geschichtliche Bedeutung von Kloster Irsee als ehemaliger Herrschaftssitz der zugehörigen Dörfer dienen.

Durch die Aufarbeitung der historischen Beziehungen soll deutlich gemacht werden, dass die beteiligten Gemeinden schon seit Jahrhunderten in einer engen Beziehung und in regem Austausch stehen. Diese Verbindungen sollen über die im Laufe der Zeit gewachsenen Wegebeziehungen sichtbar und für Einheimische wie Besucher durch Wandermöglichkeiten mit entsprechenden geschichtlichen Informationspunkten erlebbar gemacht werden.

In einem ersten Projektschritt wurde eine wissenschaftlich fundierte und korrekte Aufarbeitung der Geschichte der drei einst von Kloster Irsee regierten Gemeinden in Auftrag gegeben. Dazu werden insbesondere der Zeitraum zwischen 1750 und 1820 wie auch die Umstände und Auswirkungen der Säkularisation in den Blick genommen. Für die Quellenerschließung gewonnen wurde der ehemalige Stadtarchivar von Kaufbeuren, Dr. Stefan Fischer.

Das Schwäbische Bildungszentrum, Hausherr der historischen Benediktinerabtei Irsee, ist an der geschichtlichen Aufarbeitung wie auch an der Intensivierung der Zusammenarbeit interessiert und unterstützt das Projekt. Der erste Projektschritt soll möglichst bis Ende 2019 abgeschlossen werden. Da die historischen Grundlagen bzw. die geschichtliche Entwicklung auch für die über 5.000 Bürgerinnen und Bürger der Verwaltungsgemeinschaft Pforzen interessant sind, sollen diese als Buch und/oder als Broschüre veröffentlicht werden.

In einem zweiten Schritt sollen dann an geschichtlich gesicherten und besonders interessanten Stellen innerhalb des VG-Gebietes öffentlich zugängliche Informationspunkte errichtet werden, die über ein Wegenetz miteinander verbunden sind. Dies könnte über die Visualisierung einzelner Häuser, historischer Wegmarken oder landschaftlicher Besonderheiten erfolgen. Gedacht ist an klassische Info-Stelen ebenso wie an moderne Hörstationen oder an über Mobiltelefone abrufbare Apps. Um dies umsetzen zu können, sollen öffentliche Fördermittel erschlossen werden.

Alle Projekt-Beteiligte sind sich einig: Um den historischen Strukturwandel unserer Gemeinden zu verstehen, und um unseren Kindern und Enkeln die Geschichte von Pforzen, Irsee und Rieden weiterzugeben, bedarf es sowohl der historischen Forschung als auch der Nutzung moderner Informationsmedien.

Ansprechpartner für die Verwaltungsgemeinschaft:

Herbert Hofer, Gemeinschaftsvorsitzender, Mail: buergermeister@pforzen.bayern.de 

Ansprechpartner für das Schwäbische Bildungszentrum Irsee:

Dr. Stefan Raueiser, Leiter, Mail: stefan.raueiser@kloster-irsee.de

www.kloster-irsee.de