Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ) in Lindenberg feiert zehnjähriges Bestehen
Bezirkstagspräsident Martin Sailer honorierte insbesondere auch die Arbeit des SPZ-Teams. Die Diakonie Kempten Allgäu mit ihren verschiedenen Dependancen im Allgäu sei ein verlässlicher Partner für den Bezirk. Als eine große Herausforderung sah Sailer die Realisierung des Krisendienstes an. „Dazu braucht es Strukturen vor Ort, um zeitnah reagieren zu können“, so Sailer. Wie Baier-Müller wünschte sich auch Lindenbergs Bürgermeister Eric Ballerstedt eine Verbesserung im öffentlichen Nahverkehr – hoffentlich schon in den nächsten drei bis fünf Jahren.
Dem Leben wieder einen normalen Rhythmus geben - SPZ- und Tagesstättenleiterin Gabriele Mayr erzählte den Festgästen ein wenig über die niederschwellige Arbeit in der Einrichtung (wir berichteten). Ihr Dank galt ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement.
Diakonie-Chefin Baier-Müller nahm die Festgäste mit auf eine Zeitreise und stellte die Entwicklung des SPZ und der Tagesstätte in Lindenberg seit 2009 dar. Ambulant betreutes Wohnen, Sozialpsychiatrisches Zentrum und die Tagesstätte seien wichtige Elemente der Hilfe, „wenn die Seele eines Menschen Ruhe braucht!“ „Für die Menschen ist dieser Ort sehr wichtig. Hier können sie ankommen, durchatmen.“ Dieser Ort tue der Seele gut.
Für Bezirkstagspräsident Martin Sailer war es der Antrittsbesuch in Lindenberg. Gut zugehört hatte er bereits vorab bei seinem Besuch in Sonthofen, wo er auch bereits von den Problemen im öffentlichen Nahverkehr gehört hatte – aber ebenso auch von dem außerordentlichen Engagement der Mitarbeiter. „In unserer Gesellschaft hat sich sehr viel verändert. Geschwindigkeit sei oft alles.“ Der Mensch habe kaum mehr Zeit inne zu halten. Im SPZ Lindenberg und der Tagesstätte sei so ein Raum geschaffen worden. Den Mitarbeitern sagte er: „Sensibel stellen Sie sich den Herausforderungen und geben den Menschen Zeit und Raum.“
„Hier bekommen die Menschen abseits der Leistungsgesellschaft Aufmerksamkeit“, stellte Lindenbergs Bürgermeister Ballerstedt fest und freute sich über die durchweg positive Entwicklung in den vergangenen 10 Jahren. Durch die unmittelbare Nachbarschaft zum Rathaus hatte er als Bürgermeister die Entwicklung hautnah mitbekommen. „Sie haben hier bei Null angefangen und eine enorme Aufbauarbeit geleistet. Sie nehmen einen wichtigen Stellenwert in Stadt, Landkreis und Bezirk ein.“
Mit Alphornklängen begann der Festakt im evangelischen Gemeindehaus. Es folgte Ein musikalisches Intermezzo mit der Gruppe „MehnerLoi“. Mit einem Vortrag von Dr. Josef Heine zum Thema „Wachsen an leidvollen Erfahrungen“ endete er. Heine meinte, es hinge immer von den Menschen ab, die in den Einrichtungen arbeiten würden. Es gehe nicht allein um die Institution.
Im Anschluss an den Festakt wurde dann im geschmückten SPZ direkt noch ein wenig weitergefeiert.
Text: Monika Rohlmann, Journalistenbüro moriprint