Sportler jüdischer Herkunft in Süddeutschland

18. Februar 2021: Mit einer neuen Buchveröffentlichung setzt die Schwabenakademie Irsee ihre Publikationen zur Sportgeschichte fort. Der neue Band behandelt Sportler jüdischer Herkunft in Süddeutschland.

In deutschen Sportvereinen waren schon in der Kaiserzeit jüdische Sportbegeisterte als aktive Athleten und Funktionäre, als Pioniere im Journalismus, als Ärzte und Mäzene zu finden. Ihr Engagement für den Sport, ihre Verfolgung unter dem NS-Regime und ihre Vertreibung aus den Vereinen rücken zunehmend in den Fokus der historischen Forschung. Der neue Band der Reihe „Irseer Dialoge“ bietet durchweg neue Forschungsergebnisse. Den Schwerpunkt bilden Fußballvereine unter anderem in Augsburg, Memmingen und München, in Frankfurt und Offenbach, Nürnberg und Fürth und in den schwäbischen Landgemeinden Binswangen, Buttenwiesen und Wertingen.

Ein eigener Beitrag behandelt die „Stuttgarter Erklärung“ vom 9. April 1933. In dieser hatten sich 14 süddeutsche Spitzenfußballvereine unaufgefordert verpflichtet, „in der Frage der Entfernung der Juden“ dem NS-Regime entgegenzuarbeiten. Zu ihnen gehörten unter anderem der FC Bayern München, Eintracht Frankfurt und der 1. FC Nürnberg. Ob und inwieweit sie der Selbstverpflichtung nachgekommen sind, jüdische Mitglieder auszuschließen, wird in diesem Band aufgrund von neuen Quellenfunden erstmals in vergleichender Perspektive dargestellt.

Die Veröffentlichung wurde vom Jüdischen Museum München großzügig unterstützt.

Rezensionsexemplare können bestellt werden im Kohlhammer-Verlag, gerne als E-Book: daniel.wuensch@kohlhammer.de

Sportler jüdischer Herkunft in Süddeutschland (Irseer Dialoge. Kultur und Wissenschaft interdisziplinär, Bd. 22), hrsg. von Markwart Herzog u. Peter Fassl, Stuttgart: W. Kohlhammer, 2021, 326 S., 55 Abb., ISBN 978-3-17-038583-2 (gebunden), 29,00 € / 978-3-17-038584-9 (E-Book), 25,99 €

Cover: Sportler jüdischer Herkunft in Süddeutschland