Stabwechsel im Museum Oberschönenfeld: Bezirk verabschiedet Leiterin Dr. Beate Spiegel

17. Mai 2024: Nach fast 20 Jahren in der Leitung des Bezirksmuseums geht die Kulturwissenschaftlerin Dr. Beate Spiegel in den Ruhestand. Bezirkstagspräsident Martin Sailer würdigte ihre Verdienste im Bezirkstag und begrüßte ihren Nachfolger.
Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Beate Spiegel verabschiedet sich in den Ruhestand. Bezirkstagspräsident Martin Sailer (links) würdigte ihre Verdienste im Bezirkstag und begrüßte ihren Nachfolger Simon Kotter (rechts). Bildnachweis: Michael Richter

Stabwechsel im Museum Oberschönenfeld: Nach fast 20 Jahren in der Leitung des Bezirksmuseums geht die Kulturwissenschaftlerin Dr. Beate Spiegel in den Ruhestand. Bezirkstagspräsident Martin Sailer (links) würdigte ihre Verdienste im Bezirkstag und begrüßte ihren Nachfolger Simon Kotter (rechts). Bildnachweis: Michael Richter

Dr. Beate Spiegel war im Jahr 2004 als Museumsleiterin die Nachfolge des ehemaligen Bezirksheimatpflegers und Museumsgründers Prof. Dr. Hans Frei angetreten. Die 66-Jährige prägte bis heute maßgeblich die Entwicklung des Museums Oberschönenfeld (Landkreis Augsburg) und dessen Außenstelle Hammerschmiede und Stockerhof Naichen. „Mit ihrem breiten historischen, volkskundlichen und museologischen Wissen haben Sie immer neue und spannende Wege gefunden, die Geschichte und die Geschichten unserer Heimat lebendig zu machen“, sagte Bezirkstagspräsident Martin Sailer am Donnerstag bei Dr. Spiegels Verabschiedung im Bezirkstag von Schwaben. „Sie waren in der Öffentlichkeit fast 20 Jahre lang das charmante Gesicht unserer Einrichtung. Die Fußstapfen, die Sie in Oberschönefeld hinterlassen, sind tief.“

Eine Museumsleitung für viele Meilensteine
Die scheidende Museumsleiterin habe wichtige Veränderungen in der Geschichte des Museums aktiv begleitet, betonte Sailer und nannte als Beispiel die Eröffnung des Besucherzentrums im ehemaligen Schafstall aus dem Jahr 2013. In Dr. Spiegels Zeit fällt auch die Konzeption der neuen Dauerausstellung im Gebäude „Volkskundemuseum“ und die anschließende Umbenennung des Museums. Aus „Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld“ wurde 2018 das „Museum Oberschönenfeld“. Ein Jahr später erhielt die Einrichtung den Bayerischen Museumspreis. Seit 2021 trägt das Museum das Zertifikat „Barrierefreiheit geprüft“. „Dass eine Einrichtung unter einer einzigen Museumsleitung so viele Meilensteine erreicht, ist etwas Besonderes“, sagte Sailer.
ammeln für das kulturelle Gedächtnis
Der Bezirkstagspräsident hob zudem Dr. Spiegels gezielte Sammlungstätigkeit hervor. Dank des Engagements seiner Leiterin verfügt das Museum Oberschönenfeld über rund 50.000 ausgewählte Objekte zur Alltagsgeschichte Bayerisch-Schwabens sowie mehr als 1.000 Werke schwäbischer Künstler. „Auch dank Ihnen leistet unser Museum einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung unseres kulturellen Gedächtnisses“, freute sich Sailer. Zu Dr. Spiegels Verdiensten zählt zudem die Planung des neuen Sammlungszentrums am Standort Weiherhof. Im Oktober letzten Jahres fand der Spatenstich zu den Großprojekten Kunst_Raum Weiherhof und dem neuen Zentraldepot statt, in dem künftig die Sammlungen des Museums untergebracht sein werden. 

Simon Kotter aus Wertingen tritt die Nachfolge an
Nach fast 20 Jahren Einsatz für das Museum Oberschönenfeld genießt Frau Dr. Spiegel ab 01. Juni ihren Ruhestand. Mit Simon Kotter steht ihr Nachfolger bereits fest. Der gebürtige Wertinger übernimmt nach seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Freilichtmuseums Glentleiten des Bezirks Oberbayern zum Juni die Leitung in Oberschönenfeld.

Der berufliche Werdegang von Dr. Beate Spiegel
Dr. Beate Spiegel wurde 1958 in Frankfurt am Main geboren. Ihr Magisterstudium der Deutschen und Vergleichenden Volkskunde, der Kunstgeschichte und der klassischen Archäologie schloss sie 1986 an der LMU München ab, nachdem sie die Neuaufstellung des Starnberger Museums mitverantwortet hatte.

Nach ihrem Abschluss arbeitete Dr. Spiegel als Kommissarische Museumsleiterin des Stadtmuseums Deggendorf. Es folgten Inventarisationsaufträge am Stadtmuseum Deggendorf und am Gäubodenmuseum in Straubing. Weitere beruflichen Stationen absolvierte sie als wissenschaftliche Referentin an der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in München, als Kulturreferentin des Landkreises Cham, als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Deutsche und Vergleichende Volkskunde der LMU München sowie als Referentin für Sammlungen und stellvertretende Leiterin des Museums für Kommunikation in Nürnberg. 2004 übernahm sie schließlich die Leitung des Museums Oberschönenfeld.

1994 promovierte Dr. Spiegel zum Doktor phil. mit der Dissertation „Adliger Alltag auf dem Land. Eine Hofmarksherrin, ihre Familie und ihre Untertanen in Tutzing um 1740“.